• Henke: Bei der Ersteinschätzung muss überall die gleiche Sprache gesprochen werden

    Pressemitteilung
    Notfallversorgung
    25.Juni 2018
    Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hat heute das softwaregestützte „Strukturierte medizinische Ersteinschätzungsverfahren für Deutschland“ (SmED) vorgestellt, mit dem unter anderem telefonische Anfragen von Patienten, insbesondere unter der KV-Bereitschaftsdienstnummer 116117, beantwortet werden können. Ziel ist es auch, Patienten an den Anlaufstellen von Bereitschaftspraxen und Krankenhäusern schnell und zutreffend einschätzen zu können.
    Rudolf Henke, 1. Vorsitzender
    Rudolf Henke, 1. Vorsitzender

    Die Anwendung von SmED soll in den kommenden drei Jahren laufend beobachtet und weiterentwickelt werden. Dafür wird ein medizinischer Beirat eingerichtet, in dem auch der Marburger Bund vertreten sein wird.

    „Wir halten es für sehr wichtig, dieses Projekt von Anfang an auch aus unserer Sicht zu begleiten. Wir wollen die Entlastung der Notaufnahmen in den Krankenhäusern unterstützen, damit sich die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte rasch um die Patienten kümmern können, die eine Behandlung durch das Krankenhaus auch tatsächlich benötigen. Unser Ziel ist es, dass im Bereich der Ersteinschätzung überall die gleiche Sprache gesprochen wird. Jeder, der dringend eine Krankenhausbehandlung benötigt, muss zuverlässig erkannt werden“, erklärte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, anlässlich der Präsentation des Ersteinschätzungsverfahrens im Rahmen einer Pressekonferenz des Zi.

    Der Marburger Bund trete dafür ein, dass die gleiche Ersteinschätzung langfristig sektorenunabhängig unter der KV-Bereitschaftsdienstnummer 116117 wie auch unter der Notrufnummer 112 stattfinde und - ergänzt um eine Dringlichkeitseinstufung - auch in der Notaufnahme eingesetzt werden könne. Die geplante neue Software könne dieses Gesamtziel unterstützen. „Wir begrüßen sehr, dass die Begleitung des Projekts durch ein Fehlermeldesystem geplant ist. Somit kann der medizinische Beirat diese Hinweise und Fehlermeldungen bewerten und gegebenenfalls notwendige Weiterentwicklungsmaßnahmen anstoßen“, sagte Henke.