Klinik Schloss Pulsnitz

Im August 2020 ist die Geschäftsführung der Vamed Gesundheit Holding Deutschland GmbH mit der Aufforderung an den Marburger Bund Sachsen herangetreten, für die angestellten Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken Schloss Pulsnitz und Schwedenstein einen Tarifvertrag abzuschließen.

Im Oktober fand die konstituierende Sitzung der Tarifkommission als Videokonferenz statt. Im Nachgang wurde die Verhandlungskommission durch Vertreter beider Standorte gebildet. Nach Terminabstimmung mit der Arbeitgeberseite und inhaltlicher Abstimmung in der Tarifkommission konnten die Tarifverhandlungen im Dezember 2020 beginnen.

Nach einer längeren Abstimmungsphase wurden die Tarifverhandlungen am 7. Juni, 8. Juli und 11. Oktober fortgesetzt. In konstruktiver Verhandlungsatmosphäre wurden die verschiedenen Standpunkte ausgestauscht und offene Punkte in getrennte Beratungen verschoben. Da am 11. Oktober 2021 noch nicht alle Punkte abschließend geeint werden konnten, wurde die Verhandlung am 19. November fortgesetzt. Nachdem zur Frage der Arbeitszeiterfassung eine kontroverse Diskussion entstand, haben die Arbeitgebervertreter die Verhandlung überraschend unterbrochen.

Nach mehrmaligen Terminverschiebungen fand am 30. März im kleinen Rahmen eines 8-Augen-Gespräches ein klärendes Gespräch zum weiteren Verhandlungsrahmen statt. Die AG-Vertreter erklärten, dass sie bis Ende April eine Entscheidung zur Fortsetzung der Verhandlung treffen werden. Zwischenzeitich wurde der 12. September als Termin für die Fortsetzung der Tarifverhandlung vereinbart. Aufgrund kurzfristiger Erkrankung konnte die Verhandlung nicht stattfinden.

Die Verhandlung wurde am 24. Januar 2023 in Pulsnutz fortgesetzt. In konstruktiver und zielorientierter Atmosphäre konnten einige Differenzen ausgeräumt werden. Über die noch offenen Punkte soll im Rahmen einer Videokonferenz am 10. März weiter verhandelt werden. Da die AG-Seite die vereinbarte Frist zur Übermittlung von Unterlagen nicht einhalten konnte, musste der Termin für die nächste Verhandlung auf den 20. April verschoben werden.

Am 20. April wurde die Verhandlung online fortgesetzt. Trotz einer konstruktiven Beratung konnte noch nicht zu allen offenen Punkten eine Verständigung erzielt werden. Auf Wunsch der AG-Seite wurde die Verhandlung auf den 22. Juni vertagt. Auch in dieser Runde konnte noch keine Verständigung zu allen offenen Punkten erzielt werden.

Die Verhandlung wurde am 15. September fortgesetzt. Bis auf die Themen "Vergütung der Bereitschaftsdienste" und "Zusatzurlaub" konnte zu allen offenen Fragen eine Einigung erzielt werden. In einer Arbeitsgruppensitzung konnte auch eine Einigung zur Vergütung der Dienste erzielt werden. Der Landesvorstand des MB Sachsen hat der Einigung zugestimmt.

Nach Abschluss des Unterschriftsverfahrens ist der Tarifvertrag rückwirkend zum 1. Oktober 2023 in Kraft getretreten. Er kann im Tarifvertragsregister des MB Sachsen abgerufen werden.