Die meisten Akademikerinnen und Akademiker meldeten ihre Promotion in der Fächergruppe „Mathematik, Naturwissenschaften“ (2.500) an, gefolgt von „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ (1.700) sowie „Humanmedizin, Gesundheitswissenschaften“ (1.500). Am häufigsten wurde in der Medizin, Chemie und Biologie promoviert. Obwohl der Frauen- (49 Prozent) und Männeranteil (51 Prozent) unter den Promovierenden weitestgehend ausgewogen war, bestanden nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in einzelnen Promotionsfächern: Beispielsweise lag der Frauenanteil in der Zahnmedizin bei 72 Prozent, während in der Informatik nur 16 Prozent der Promovierenden weiblich waren.
In Rheinland-Pfalz haben acht wissenschaftliche Hochschulen das Promotionsrecht. Die meisten Promovierenden waren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (4.600) angemeldet, gefolgt von der Technischen Universität Kaiserslautern (1.500).
Im Rahmen der Promotion wird der akademische Grad eines Doktortitels in einer bestimmten Fächergruppe verliehen. Durch den Nachweis besonderer wissenschaftlicher Fähigkeiten gilt der Titel in Deutschland als höchster akademischer Grad. Die Promotion wird über eine Monografie oder kumulativ über mehrere wissenschaftliche Publikationen sowie eine Prüfung (Rigorosum) oder eine mündliche Verteidigung der Arbeit (Disputation) abgeschlossen. Voraussetzung für die Anmeldung als Doktorandin bzw. Doktorand ist in der Regel ein abgeschlossenes Masterstudium, das Staatsexamen oder ein universitäres Magister- bzw. Diplomstudium.
Die Rahmenbedingungen für Doktorandinnen und Doktoranden sind häufig sehr unterschiedlich. Nicht alle Akademikerinnen und Akademiker haben die Möglichkeit, eine Doktorarbeit im Rahmen einer Anstellung an einer Hochschule zu erstellen: Nur 40 Prozent der Promovierenden waren 2021 an einer Hochschule beschäftigt. Dabei bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Fachbereichen. Während in der Mathematik sowie den Ingenieur-, Natur- und Sportwissenschaften mehr als die Hälfte der Doktorandinnen und Doktoranden ein Beschäftigungsverhältnis an der Hochschule hatten, waren es in der Medizin und den Gesundheitswissenschaften (13 Prozent), der Kunst (26 Prozent) und den Geisteswissenschaften (31 Prozent) deutlich weniger.