Der Präsident der ÄKWL fordert deshalb, dabei regionale Besonderheiten zu beachten. „Lokoregionale, patientenzentrierte und gestufte Versorgungskonzepte, die nicht allein in Sachen Gesundheitsversorgung, sondern in der gesamten Sozialversorgung ein Angebot machen können, müssen das Ziel sein. Und hier geht es nicht ohne ärztlichen Sachverstand. Patientenversorgung und Planung gehören eng zusammen.“
Nicht nur sei der Begriff Gesundheitskiosk „gelinde gesagt verunglückt“. Wer beim Begriff Kiosk bisher eher an Zeitschriften, Flaschenbier und einzeln verkaufte Lakritzschnecken dachte, habe zumindest eine Ahnung davon, was für ein kunterbuntes Angebot Kioskgründer Lauterbach im Sinn haben mag. „Für eine Milliarde Euro kann man schließlich auch am Gesundheitskiosk gut einkaufen – doch was?“
Es sei längst nicht geklärt, was diese Kioske besser könnten als bestehende Gesundheitseinrichtungen. „Wo und nach welchen Kriterien genau sollen sie eigentlich eingerichtet werden?“, fragt Kammerpräsident Dr. med. Hans-Albert Gehle. „Sollen die ins Auge gefassten 1.000 Kioske etwa am Ende Ärztinnen und Ärzte ersetzen, sollen sie ergänzende Angebote zur bestehenden Versorgung machen?“