Personalengpässe im stationären Bereich würden sich nicht auf die Pflege beschränken. Gerade im ärztlichen Bereich sei die Arbeitsbelastung immens gestiegen. Unzureichende Personalausstattung, kaum Zeit für Gespräche mit den Patienten und fehlende Wertschätzung ärztlicher Arbeit kennzeichneten die Arbeitsbedingungen vieler Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern.
In der Diskussion über die Reform der Krankenhausstrukturen forderten die Delegierten, bei der Krankenhausplanung die notwendige Abstimmung und Zusammenarbeit regional und kommunal und nicht nach den Trägerstrukturen auszurichten. „Trägerinteressen müssen hinter regionalen Versorgungsinteressen zurückstehen. Nur dann ist eine sinnvolle Gestaltung der Gesundheitsversorgung einer Region möglich. Der Marburger Bund fordert die Bundesländer auf, dies zur Voraussetzung der Genehmigungsverfahren zu machen. Hinderliche Bundesreglungen müssen hierbei beseitigt werden“, heißt es in dem Beschluss des größten deutschen Ärzteverbandes.
Der Marburger Bund bekräftigte auf der Hauptversammlung auch seine Forderung, die Leitung von Gesundheitsämtern bzw. von entsprechenden Hauptabteilungen Gesundheit der Kommunalverwaltungen ausschließlich weisungsunabhängig tätigen, approbierten Fachärztinnen und -ärzten zu übertragen, in erster Linie solchen für das Öffentliche Gesundheitswesen. Die Delegierten lehnten die Leitung von Gesundheitsämtern und anderer Institutionen des öffentlichen Gesundheitsdienstes durch nicht-ärztliches Personal ab. Fachärztinnen und Fachärzte für Öffentliches Gesundheitswesen seien sowohl die medizinischen Experten als auch die Management-Experten für die Gesundheitslagen, die auftreten könnten.
Ärztliche Personalkosten aus den Fallpauschalen herausnehmen
Pressemitteilung
140. Hauptversammlung des Marburger Bundes: Krankenhausplanung nicht nach Trägerstrukturen ausrichten
05.November
2022
140. Hauptversammlung des Marburger Bundes