Frau Mauermann, warum sind Sie in der Kammer aktiv?
Ich wollte aktiv in der Berufspolitik und insbesondere an der Kammerarbeit mitwirken, um die Probleme in der ländlichen Umgebung zu benennen und mitzugestalten.
Wie integrieren Sie das Kammermandat in Ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag?
Die Termine zu den Kammerversammlungen sind immer zeitig bekannt und lassen sich daher gut in der Dienstplangestaltung berücksichtigen. Auch die Arbeit im Ausschuss ist so möglich, insbesondere da man auch online teilnehmen kann.
Welche Themen in der Kammerarbeit sind Ihnen besonders wichtig?
Mir ist wichtig, die Personalprobleme in den peripheren Kliniken aufzuzeigen und mich hier für eine gute Weiterbildung einzusetzen.
Würden Sie sagen, dass Sie etwas bewirken konnten? Wenn ja, was?
Verständnis und Förderung in der Zusammenarbeit der Sektoren. Seit kurzem bin ich Mitglied des Ausschusses Ambulant-stationäre Versorgung. Hier möchte ich noch mehr für die Zusammenarbeit erreichen.
Über meine Vorstandstätigkeit in der Kreisärztekammer Görlitz konnte ich mich bereits einbringen: Wir haben ein Netzwerk „Ärzte für Ostsachsen“ ins Leben gerufen, um für unsere Region Nachwuchs zu gewinnen. Einige neue Kollegen sind gekommen, aber es könnten noch viel mehr sein.
Was nehmen Sie für sich aus der Zeit als Mandatsträger mit?
Es ist immer viel Arbeit und eigenes Engagement nötig. Man muss Verständnis für den anderen aufbringen und alle Ärztinnen und Ärzte, egal ob in Klinik, Praxis, MVZ, dazu einladen, gemeinsam zu agieren.
Werden Sie wiederkandieren?
Ich werde wieder kandidieren und will mich noch stärker in die Ausschussarbeit einbringen. Außerdem will ich auch die Anliegen des Forums Junge Ärzte unterstützen, insbesondere wenn es um Weiterbildung geht.
Was könnte sich verändern, wenn mehr angestellte Ärzte in der Kammer sind?
Je mehr angestellte Kollegen kandidieren, umso stärker wird auch ihr Einfluss, mit dem sie über die Ärztekammer Veränderungen in der Krankenhauslandschaft bewirken können.
Warum sollten angestellte Kolleginnen und Kollegen überhaupt kandidieren?
Angestellte Ärzte sind von unterschiedlichsten Themen betroffen: Wie läuft meine Weiterbildung, wie ist das soziale Umfeld, schaffe ich den Spagat zwischen Beruf und Familie… Die hohe Arbeitsbelastung, die Dokumentationsfülle und das DRG-System mit seiner Orientierung auf die Vergütung stehen im Widerspruch zum Anspruch als Arzt. Dies sollte man in die Kammerarbeit mit einbringen.
Wem raten Sie besonders, zu kandidieren?
Es sollten junge Kollegen kandidieren, die Interesse an Berufspolitik und Kammerarbeit haben und etwas bewegen wollen. Wir brauchen Nachwuchs und frischen Wind, um auch in Zukunft unsere Interessen zu vertreten.
Die Landesärztekammer ist die berufsständische Selbstverwaltung aller sächsischen Ärztinnen und Ärzte. Angestellte Mediziner besetzen aktuell nur etwa die Hälfte der 101 Sitze – dabei machen sie über zwei Drittel aller berufstätigen sächsischen Ärztinnen und Ärzte aus!
Der Marburger Bund Sachsen setzt sich dafür ein, dass die Interessen seiner Mitglieder im sächsischen Ärzteparlament gut vertreten sind. Deshalb unterstützt der Verband MB-Mitglieder, die für die Kammerversammlung kandidieren wollen. Sie möchten mehr über die Kammerarbeit erfahren oder kandieren?
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.marburger-bund.de/sachsen/themen/berufspolitik/kammerwahl-2023