Statt sich mit den Forderungen der Ärzteschaft auseinanderzusetzen, legten die Arbeitgeber ihre „Ideen“ für eine Tarifeinigung wie folgt vor: Für das Jahr 2023 gibt es zunächst keine lineare Steigerung. Ab dem 1. Dezember 2023 sollen die Entgelte dann für 13 Monate um 4,5 % angehoben werden (durchschnittliche Erhöhung pro Jahr gerade einmal 2,43 %). Für die dazwischen liegende Zeit sollen Einmalzahlungen in vier Tranchen á 750 € erfolgen. Die Umstände, dass sich in dieser Zeit weder die Entgelte für Dienste verändern, noch in irgendeiner Weise Unterschiede zwischen den Entgeltgruppen abgebildet werden, verkaufen die Arbeitgeber als „soziale Komponente“.
Für 2023 ist das Angebot zwar keine Nullrunde, bedeutet aber in der Gesamtschau in Anbetracht der momentanen Inflationsentwicklung de facto einen Reallohnverzicht der Ärztinnen und Ärzte. Die Idee der Einmalzahlung fußt dabei auf der vom Gesetzgeber eingeräumten Möglichkeit für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Entgelt eine Inflationsausgleichsprämie steuerfrei zuzuwenden, die allerdings als völlig unabhängig von Tarifvereinbarungen besteht. Sie als vollständigen Ersatz für lineare Entgelterhöhungen zu nutzen, mag zwar aus Arbeitgebersicht verlockend sein, verfehlt in dieser Form aber natürlich ihre Wirkung. Die Verhandlungskommission hat das Angebot als unzureichend zurückgewiesen und die Arbeitgeberseite aufgefordert, bis zum nächsten Verhandlungstermin am 13. März erheblich nachzubessern.
Die Zwischenzeit wollen wir dazu nutzen, gemeinsam mit Ihnen eine womöglich notwendige Eskalation vorzubereiten und möchten Sie deshalb zu einem Netzwerktreffen
am 7. Februar 2023 um 18:30 Uhr (virtuell per Zoom)
einladen.
Sie können sich ab sofort per Mail unter Angabe Ihres Landesverbandes und Ihrer E-Mail-Adresse unter maahs@marburger-bund.de anmelden.