„Jetzt dürfen wir aber nicht auf halber Strecke stehen bleiben“, sagt Schwark und plädiert für eine nun folgende Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte am UKGM. Denn gerade sie bilden das Rückgrat bei der Patientenversorgung, der Ausbildung der Medizinstudierenden und bei der medizinischen Forschung.
Seit Jahren klagen die Ärztinnen und Ärzte an den hessischen Universitätskliniken über tausende unbezahlte Überstunden, unbesetzte Stellen und Arbeitsüberlastung. Tariflich vereinbarte Regelungen zu einer lückenlosen und ehrlichen Arbeitszeiterfassung werden ignoriert, so dass das tatsächliche Arbeitspensum im Dunkeln bleibt. Eine den Aufgaben gerecht werdende Personalbemessung im ärztlichen Dienst erfordert aber eine lückenlose Dokumentation der ärztlichen Tätigkeiten.
Medizinische Forschung wird von den Unikliniken in vielen Fällen als „Privatvergnügen“ angesehen, von den Ärztinnen und Ärzten wird erwartet, dass sie unbezahlt in der Freizeit für den medizinischen Fortschritt forschen.
Regelmäßiger Zeitdruck, Schlafstörungen, keine Pausen, Übernahme von Schichten krank gewordener Kolleginnen und Kollegen wurden als den Arbeitsalltag prägend beklagt. All dies ist den Verantwortlichen seit Jahren bekannt, ohne dass relevante Verbesserungen herbeigeführt werden.
„Investitionen in medizinisches Personal sind Investitionen in die Zukunft“, so Schwark. Hier erwarten die Ärztinnen und Ärzte an den hessischen Universitätskliniken endlich konkrete Verbesserungen ihrer Situation, und zwar von allen Verantwortlichen sowohl seitens der Landesregierung als auch der Klinikleitungen. Die erste Gelegenheit dazu besteht bei den in Kürze beginnenden Gesprächen über Arbeitszeiterfassung und Arbeitsentlastung für die Ärztinnen und Ärzte.