In den Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken blockiert die VKA eine Einigung. In vier Verhandlungsrunden mit der Ärztegewerkschaft sahen sich die kommunalen Arbeitgeber außerstande, auf die Forderungen des Marburger Bundes mit einem konkreten Angebot zu reagieren.
„Wir kämpfen für unseren Beruf, wir lassen uns aber nicht verheizen. Die Arbeitgeber sollten sich ganz schnell den Gedanken aus dem Kopf schlagen, auf dem Rücken der Ärztinnen und Ärzte sparen zu können. Damit werden sie bei uns immer wieder vor eine Wand laufen und den Konflikt weiter verschärfen“, sagte Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, bei der Streikkundgebung in Frankfurt.
In der seit Monaten andauernden Tarifauseinandersetzung fordert der Marburger Bund für die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen und zusätzlich eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zu ihrer dann fünften Verhandlungsrunde werden Marburger Bund und VKA am 22. Mai zusammenkommen.
„Beim nächsten Mal ist die letzte Chance, auf einem normalen Weg zu einer Einigung zu kommen. Wenn es dann nicht klappt, muss die Urabstimmung folgen und dann ein Erzwingungsstreik. Entweder wir einigen uns oder sie haben uns im Pelz“, rief Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, den Streikenden auf dem Römerberg in Frankfurt zu.