Die einstigen Partner machen sich bereits öffentliche schwere Vorwürfe. Von „Kannibalismus“ und „Plünderung“ wird unverhohlen gesprochen. Während die Kplus Gruppe sich vom einstigen Partner schwer hintergangen sieht, beteuert das Städtische Klinikum, dass es kein aktives Abwerben von Seiten der Geschäftsführung gegeben hat. „Die Teams wollten zusammenbleiben und haben sich daher geschlossen beim Klinikum beworben“, sagte Prof. Dr. med. Martin Eversmeyer. Es sei nachvollziehbar, dass sich Kplus-Mitarbeitende nach einer adäquaten Beschäftigung umschauen.
Der Schließung der Neurologie im Lukas Klinikum bedeute einen jährlichen Verlust von zwölf bis 14 Millionen Euro. „Die Einnahmen werden in der Sanierungsstrategie des einjährigen Schutzschirmverfahrens dringend benötigt“, erklärte Kai Siekkötter, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus Gruppe. Er sprach von einem „Schlag in die Magengrube“. Kplus wollte die Lukas Klinik zum Ende des Jahres vorzeitiger als geplant schließen. Die Neurologie sollte samt der überregionalen Stroke Unit das Krankenhaus in Hilden stärken. Die Geriatrie der Lukas Klinik sollte das dritte von der Insolvenz betroffene Haus in Haan stützen.
Die Kplus Gruppe will nun eine ganz neue Strategie suchen. „Wir arbeiten an alternativen Lösungen.“ Welche Auswirkungen diese Entwicklung für die Investorensuche hat, ist noch nicht absehbar. Von Verhandlungen mit den Alexianern ist zwischenzeitlich zu hören.