• Marburger Bund und Helios verständigen sich auf Eckpunkte

    Pressemitteilung
    Tariferhöhungen für Ärztinnen und Ärzte in Helios-Kliniken und Helios/Rhön-Kliniken
    12.Oktober 2023
    Der Marburger Bund hat die mit dem Helios-Konzern unterbrochenen Verhandlungen auf hauptamtlicher Arbeitsebene zu einem Abschluss gebracht. Die Ärztinnen und Ärzte in den Helios-Kliniken (Konzerntarif) erhalten eine zweistufige Erhöhung der Gehälter um insgesamt 8,8 Prozent. Wegen der Erfahrungen in dieser Tarifrunde vereinbarte der Marburger Bund mit Helios auch einen sogenannten Maßregelungsverzicht, der alle Ärztinnen und Ärzte, die sich im Rahmen der Warnstreiks im Frühjahr engagiert haben, vor Sanktionen schützt.

    Rückwirkend zum 1. April 2023 werden die Entgelte der Ärztinnen und Ärzte in den beiden Tarifbereichen Helios und Helios/Rhön zunächst um 4,8 Prozent angehoben. Mit dem Gehaltslauf für November 2023 erhalten die Ärztinnen und Ärzte außerdem eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro. Mit der Gehaltszahlung im Januar 2024 erhalten Ärztinnen und Ärzte im Tarifbereich Helios eine weitere Einmalzahlung in gleicher Höhe. Zum 1. Februar 2024 erfolgt im Konzerntarif eine zusätzliche Erhöhung der Gehälter (nebst Stundenentgelten) um 4 Prozent. Im Bereich Helios/Rhön fällt die zweite Einmalzahlung mit 750 Euro geringer aus, allerdings werden die Entgelte hier um weitere 4,4 Prozent erhöht.

    Darüber hinaus sieht die Einigung materielle Verbesserungen bei kurzfristigen Inanspruchnahmen und ab 2023 einen Anspruch auf bezahlte Freistellung zur Fortbildung im Umfang von fünf Tagen pro Kalenderjahr vor. Ein solcher Anspruch war bislang im Konzern-Tarifvertrag TV-Ärzte Helios nicht vorgesehen. Die jetzt getroffene Verständigung umfasst zudem weitere strukturelle Verbesserungen zur Dienstplanung und Begrenzung von Diensten in beiden Tarifbereichen.

    Die Gesamteinigung hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2024. Sie unterliegt noch dem Vorbehalt der Zustimmung der beschlussfassenden Tarifgremien beider Seiten.

    Kein Ende findet mit der jetzt gefundenen Einigung die gerichtliche Auseinandersetzung über den Umgang des Konzerns mit einer Ärztin an einer Hamburger Helios-Klinik, die nicht nur seit vielen Jahren aktiv in der Verhandlungskommission des Marburger Bundes mitwirkt, sondern auch wichtige Multiplikatorin ärztlicher und gewerkschaftlicher Interessen auf Betriebsebene ist. Ihr wurde aus Sicht des Marburger Bundes aus fadenscheinigen Gründen während der laufenden Tarifverhandlungen fristlos gekündigt. Die Kündigung hat die Tarifverhandlungen und das Verhältnis zur Helios-Geschäftsführung stark belastet. Der Marburger Bund wird die Kollegin weiter nach Kräften im Kündigungsschutzverfahren unterstützen.