Die Arbeitgeberseite blockiert weiterhin entlastende Arbeitsbedingungen für den ärztlichen Bereich, die in arztspezifischen Tarifverträgen längst Standard sind. Unsere Forderungen hierzu finden Sie im Juni-Flugblatt.
Angesichts des bisherigen Verlaufs der Verhandlungen müssen wir unterstellen, dass die Arbeitgeberseite auf Zeit spielt. Die Geduld der Verhandlungskommission wird dadurch überstrapaziert und auf eine unnötige Probe gestellt.
Immerhin haben die Arbeitgeber nachgebessert und für den ärztlichen Bereich angeboten:
- lineare Steigerung der Entgelte um 4,8 % (statt der zunächst angebotenen 4,2 %) ab 1. Mai 2024 und um weitere 4,0 % ab 1. Mai 2025
- Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro im Dezember 2023
- Möglichkeit, auf Betriebsebene durch Dienstvereinbarungen „Einspringprämien“ zu vereinbaren
- Änderung der Regelung zu den Bereitschaftsdiensten: durchschnittlich fünf Bereitschaftsdienste in einem Zeitraum von drei aufeinander folgenden Monaten
Diese minimalen Zugeständnisse der Arbeitgeberseite wiegen die Defizite aber nicht auf.
Angesichts der anhaltenden Inflation ist die Entgeltsteigerung zu gering. Und sie käme viel zu spät. Eine Anpassung des allgemeinen Urlaubsanspruchs auf 31 Tage an andere Tarifverträge wird ebenso ignoriert, wie das Anschließen an die an den kommunalen Krankenhäusern gängigen Regelungen für Arbeit zu ungünstigen Zeiten und zwei freien Wochenenden im Monat. Eine Wettbewerbsfähigkeit zu anderen tarifgebundenen Krankenhäusern in Niedersachsen wird auf diese Weise sicher nicht geschaffen!
Wir können nun lediglich (enttäuscht) feststellen, dass es auch in dieser Verhandlungsrunde nicht für eine Verständigung gereicht hat. Die Verhandlungskommissionen haben weitere Termine vereinbart, über deren Verlauf und Ergebnis wir Sie auf dem Laufenden.
- Flugblatt zum Verteilen und Aushängen(1.0 MB, PDF)