Hamburgs Staatsrat für Gesundheit und Arbeit Tim Angerer überbrachte die Glückwünsche des gesamten Senats der Freien und Hansestadt Hamburg und bezeichnete den Marburger Bund Hamburg in seinem Grußwort als "eine wahrlich starke Stimme für alle Ärztinnen und Ärzte". Er betonte die aktive Beteiligung des Marburger Bundes an politischen Entscheidungsprozessen zu wichtigen Themen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung und Ökonomisierung. Der Marburger Bund Hamburg genieße höchste Anerkennung und politische Integration, da er eine wichtige Rolle bei der politischen und sozialen Gestaltung der Gesellschaft spiele.
Interessenvertreter der Hamburger Ärzteschaft
Die Rolle und Bedeutung gewerkschaftlicher Interessenvertretung im Gesundheitsbereich könne kaum hoch genug eingeschätzt werden. So habe der Marburger Bund Hamburg beispielsweise während der Corona-Pandemie als Sprachrohr auf Missstände und die extreme Arbeitsbelastung der im Gesundheitswesen Beschäftigten hingewiesen. Angesichts zukünftiger Herausforderungen wie der Krankenhausreform und den Auswirkungen auf die spezielle Versorgungssituation in Hamburg brauche es weiterhin die Stimme des Marburger Bundes.
Angerer hob zudem die Rolle des MB Hamburg als stärkste Kraft in der Delegiertenversammlung der Hamburger Ärztekammer hervor. „Sie haben damit einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der inhaltlichen Position der Hamburger Ärzteschaft und bringen sich immer konstruktiv in die Gestaltungprozesse im Gesundheitswesen im Interesse der Ärztinnen und Ärzte, aber auch im Interesse der Patientinnen und Patienten ein.“
Solidarität leben und Position beziehen
Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Ehrenvorsitzender des Marburger Bund Hamburg, berichtete in seiner Festrede von den wichtigen Errungenschaften des Marburger Bundes wie dem arztspezifischen Tarifvertrag, und betonte deren Bedeutung für die Ärzteschaft. Es sei dem Marburger Bund zu verdanken, dass die in den Krankenhäusern tätigen sowie beamteten Ärztinnen und Ärzte nach einer Zeit der Bedeutungslosigkeit nach dem Krieg zunehmend Einfluss in den Ärztekammern und Krankenhausorganisationen erlangt hätten.
Seit 1994 stelle der Marburger Bund – mit Ausnahme von vier Jahren – den Präsidenten der Hamburger Ärztekammer. Er freue sich, dass dieses Amt auch jetzt mit Dr. Pedram Emami hervorragend ausgeübt werde. Zudem sei Hamburg auch deutschlandweit sehr gut vertreten. „Wir sind nicht mehr wegzudenken aus dem gesundheitspolitischen Konzert“, sagte Montgomery. Er appellierte an die anwesenden Ärztinnen und Ärzte, den Grundgedanken der Solidarität weiterhin mit Leben zu füllen und auch in ethischen Fragen und Zukunftsfragen Position zu beziehen.
Eine dieser Fragen – wie Künstliche Intelligenz den Arztberuf verändern könnte – stand gleich bei der anschließenden Podiumsdiskussion im Mittelpunkt.