Gefragt sind Auswege aus dem Hamsterrad der ärztlichen Versorgung und dem Personalmangel. Die Bundesärztekammer (BÄK) hat in den vergangenen Jahren ein Kalkulationsinstrument für eine angemessene Personalbemessung entwickelt. Es soll den tatsächlichen ärztlichen Personalbedarf in den Krankenhäusern kalkulieren und so die Basis für verbindliche Personalvorgaben bilden.
Entscheidend ist aus ärztlicher Perspektive: Eine realitätsgerechte Personalbemessung darf nicht nur die Aufgaben der direkten Patientenversorgung berücksichtigen. Sie muss auch die vielschichtigen weiteren Tätigkeiten und Pflichten von Ärzten in den Blick nehmen, zum Beispiel im Bereich der Qualitätssicherung, im Arbeitsschutz, der Fort- und Weiterbildung oder der Administration. Personalbemessung bedeutet nichts weniger als ein Paradigmenwechsel in den Kliniken: Nicht der Erlös bestimmt den Bedarf, sondern der Bedarf wird durch die Aufgaben bestimmt.
Bevor das neue Instrument tatsächlich zum Einsatz kommen kann, sind noch einige politische Hürden zu meistern und Fragen zu beantworten: Wie können Personalvorgaben für Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus als Grundlage für die Personalplanung dienen? Können sie den Diskurs mit nicht-ärztlichen Entscheidungsträgern unterstützen? Und was heißt Personalbemessung mit Blick auf eine erneuerte Krankenhausfinanzierung?
Teilnehmer:
Dr. Susanne Johna
1. Vorsitzende Marburger Bund Bundesverband
Clemens Maurer
Vorsitzender der Geschäftsführer Klinikum Darmstadt
Moderation
Heike Bökenkötter
Ärzte Zeitung