Den Anfang hat Mitte Januar das Weiterbildungssymposium I: Karriereplanung Fachärztin/Facharzt – Tipps zur Karriereplanung gemacht. Referentin Dr. Tanja Baumgarten, Oberärztin am Klinikum Darmstadt und MB-Mitglied, skizzierte anhand ihres eigenen Werdegangs von der Ärztin in der Weiterbildung bis zu ihrer jetzigen Position, welche Fragen man sich zu Beginn oder während der Weiterbilddung stellen sollte, und wie auch Umwege zum Ziel führen können. Wichtig sei: „Habt eine Ziel[1]Mindmap.“ Sie zählte dazu die Vor- und Nachteile von größeren Kliniken, Universitätskliniken und kleineren Häusern auf, und skizzierte auch den Weg in die Niederlassung. Vieles sei aber auch vom direkten Vorgesetzten, der Chefärztin oder dem Chefarzt, abhängig. „Aus der Praxis wissen wir, dass auch spätere Wechsel in Uni-Kliniken denkbar sind, sofern es nicht mit der ersten Weiterbildungsstelle in der Hochschulmedizin klappt“, ergänzte MB-Verbandsjuristin Alexandra Kretschmer.
Referentin Dr. Tanja Baumgarten thematisierte auch die Hürden innerhalb der Weiterbildung – vor allem die Gründe für immer länger werdende Weiterbildungsdauern und die Klärung des Vorhandenseins einer Weiterbildungsermächtigung. „Die Internetseiten der jeweiligen Landesärztekammern geben Aufschluss darüber, wer eine Weiterbildungsbefugnis besitzt“, erklärte sie.
Ein sehr gefragtes Thema war auch die Familienplanung innerhalb der Weiterbildung: Wie erwirbt man trotz bevor[1]stehender Familienplanung möglichst viele Inhalte und Zeiten und welche Probleme können auftreten? „Nadelöhr ist immer noch das Weiterarbeiten in der Schwangerschaft und die durchzuführende Gefährdungsbeurteilung. Viele Kliniken schicken Ärztinnen immer noch pauschal ins Beschäftigungsverbot,“ so Baumgarten. „Bei der Orientierung nach dem richtigen Arbeitgeber zeigt sich entweder: Eine Klinik ist bereits familienfreundlich, oder sie wird es nicht mehr.“ Zudem sollte man sich bereits bei Eintritt der Schwangerschaft und einem Wunsch nach Weiterarbeiten umschauen, ob es für das jeweilige Fachgebiet sogenannte Positivlisten für ein Weiterarbeiten gibt, ergänzte Kretschmer. Beide Referentinnen rieten gerade den Frauen, sich auch frühestmöglich Gedanken um den Aufbau der Altersvorsorge zu machen.
Ein weiterer Themenblock bildete das Vorstellungsgespräch und vor allem wie wichtig Hospitationen sind. „Erkundigt euch unbedingt nach dem Weiterbildungskonzept, und wie Rotationen geplant werden“, riet Dr. Tanja Baumgarten. „Und sprecht nicht nur mit den Chef- und Oberärzten, sondern vor allem mit den jungen Kollegen in der Weiterbildung oder mit der Pflege, um ein Gefühl für die zukünftige Stelle und den Umgang zu bekommen.“ Zum Beispiel auch zum Dienstmodell, der Inkludierung der jungen Ärzte in den OP-Plan oder dem Umgang mit Überstunden.
Die Teilnehmenden des Online-Seminars schätzten die Möglichkeit viele Fragen zu stellen, und bedankten sich für die informative Veranstaltung.
Zu den weiteren Weiterbildungssymposien – „Familienbedingte Auszeiten in der Weiterbildung“ (8. Februar) und „Weiterbildung in Zeiten des Personalmangels“ (22. Februar) jeweils von 18 bis 19.30 Uhr – kann man sich per Mail an presse@mbhessen.de anmelden. Die Veranstaltungen finden alle online statt.