„Die Länder wollen nicht der Tatsache ins Auge sehen, dass die Universitätskliniken immer weiter ins Hintertreffen geraten – bei den ärztlichen Gehältern wie auch bei den Arbeitsbedingungen. Die vielfach von den Ärztinnen und Ärzten zu leistende Dreifachbelastung aus Krankenversorgung, Forschung und Lehre erfährt nicht die Wertschätzung, die sie verdient“, forderte der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar. „Es kann nicht sein, dass von den Ärztinnen und Ärzten in den Universitätskliniken ein Spitzenplatz in der Medizin erwartet wird, ihnen aber im Gehaltsgefüge der Tabellenkeller zugewiesen wird. Die Länder müssen jetzt endlich aus dem Knick kommen und in den Verhandlungen die Bereitschaft zeigen, mit uns grundlegende Verbesserungen zu vereinbaren“, so Botzlar weiter.
Der Marburger Bund fordert höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund der weiterhin spürbaren Preissteigerungen fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr.
Mit dem Warnstreik will der Marburger Bund auf die schlechten Arbeitsbedingungen an den Unikliniken aufmerksam machen. Die Streikbereitschaft ist vor allem in Bayern sehr hoch. 2000 streikwillige vor allem junge Ärztinnen und Ärzte werden morgen ihre Arbeit niederlegen.
Es wird durch den Warnstreik zu Einschränkungen in den bestreikten Universitätskliniken kommen, beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, bietet der Marburger Bund den jeweiligen Kliniken den Abschluss von Notdienstvereinbarungen an. Die Klinikleitungen sind verpflichtet, eine Notbesetzung zu gewährleisten.
An einigen Standorten in Bayern fanden begleitende Aktionen statt. Über 700 Leute kamen allein in München zusammen und sendeten ein solidarisches Zeichen an die Streikenden in Hannover.
Impressionen der zentralen Kundgebung in Hannover
Impressionen aus München
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