„Die in Tabea beschäftigten Ärztinnen und Ärzte sind nicht länger bereit, deutlich schlechter gestellt zu sein als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Hamburger Krankenhäusern mit ärztlichen Tarifverträgen“, betonte Dr. Kathrin Zimmermann-Lütz, Landesvorstandsmitglied des MB Hamburg, auf der Demonstration. „Es wird Zeit, dass die Klinikführung die Personen, die für höchste medizinische Standards sorgen, endlich ernst nimmt und sich an den Verhandlungstisch setzt.“
„Arztspezifische Tarifverträge sind in Hamburger Krankenhäusern absoluter Standard“, erläuterte Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des Marburger Bund Hamburg. „Wer sich dem verweigert, läuft auch Gefahr, in Punkto Wettbewerbsfähigkeit den Anschluss zu verlieren.“
Der private Klinikbetreiber Artemed SE kaufte in den vergangenen Jahren systematisch kleinere, meist kirchliche Krankenhäuser auf. Mehrere Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Artemed-Kliniken meldeten sich bei ihrem zuständigen MB-Landesverband mit dem Wunsch, dass dieser einen MB-Tarifvertrag mit Artemed für bessere Arbeitsbedingungen verhandelt. Der Konzern hat dies unter anderem mit Verweis auf seine "christliche Tradition" abgelehnt. Der Marburger Bund vermutet jedoch, dass die untertarifliche Bezahlung der Ärzteschaft vielmehr dazu dient, höhere Gewinne zu erzielen. Die Ärztegewerkschaft hat bereits Tarifverträge auch mit (tatsächlich) in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Krankenhäusern abgeschlossen.
Neben dem Krankenhaus Tabea werden auch das Artemed Klinikum München Süd, das Benedictus Krankenhaus Feldafing, das Benedictus Krankenhaus Tutzing, das St. Josefskrankenhaus Freiburg und das St. Josefskrankenhaus Heidelberg bestreikt.