• „Gemeinsam um Lösungen ringen“

    Akademische Selbstverwaltung
    22.Februar 2024
    Hamburg
    Der Marburger Bund Hamburg wirkt in mehreren Gremien der akademischen Selbstverwaltung mit. Nachdem die Liste „Marburger Bund & Unabhängige“ die Wahl des Akademischen Senats der Universität Hamburg (UHH) Anfang des Jahres deutlich gewonnen hat, spricht Senator Dr. Alexander Schultze im Interview über sein Engagement.
    Dr. Alexander Schultze spricht über sein Engagement in der akademischen Selbstverwaltung
    Dr. Alexander Schultze spricht über sein Engagement in der akademischen Selbstverwaltung

    Herr Dr. Schultze, was genau ist der Akademische Senat der UHH? Und warum ist es sinnvoll, dass der MB in einem solchen Gremium vertreten ist?

    Der Akademische Senat zählt zu den bedeutendsten Gremien der akademischen Selbstverwaltung an der Universität Hamburg und spielt somit eine zentrale Rolle. Er ist maßgeblich an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt, die die Universität betreffen, wie beispielsweise die Wahl des Präsidenten. Auch wenn das UKE viele Angelegenheiten autonom regeln darf, sind wir Teil der UHH. So ist beispielsweise in enger Kooperation zwischen dem UKE und der UHH die Forschungsinitiative „Tore zur Gesundheit (Gateways): Wie Krankheitserreger das globale Leben prägen“ entstanden, mit der sich die Universität um ein neues Exzellenzcluster bewirbt.

    Als Marburger Bund vertreten wir den ärztlichen und wissenschaftlichen Mittelbau am UKE. Wenn wir einen guten Draht zur UHH und zum Präsidenten haben, ist das auch für unsere Mitglieder von Vorteil. Denn wir profitieren sowohl von den uns gewährten Freiheiten als auch von einer effektiven Zusammenarbeit und können zudem durch ein starkes Netzwerk positiv in die Zivilgesellschaft hineinwirken.

    Was konnten Sie beispielsweise in der letzten Amtsperiode bewirken?

    Ein wichtiges Thema ist die Vergabe außerplanmäßiger Professuren. In der Vergangenheit gab es wiederholt Schwierigkeiten und Kritik am Verfahren, auch seitens unseres ersten Vorsitzenden Dr. Pedram Emami. Es ist uns aber gelungen, diesen Prozess in den letzten Jahren positiv zu begleiten, sodass nun wieder Verfahren für außerplanmäßige Professuren vorankommen können. Diese ersten Fortschritte sind das Resultat von Dialog und Beziehungsarbeit. Und so wollen wir auch in Zukunft konstruktiv auf Prozesse einwirken, die für die Menschen, die wir vertreten, von Bedeutung sind. Hinter der Liste „Marburger Bund & Unabhängige“ steht ein starkes Team von Ärztinnen und Ärzten aus verschiedenen Bereichen im UKE.

    Sie sind gleich in mehreren Gremien der akademischen Selbstverwaltung ehrenamtlich tätig. Was motiviert Sie dazu?

    Ich bin überzeugt, dass wir nur durch aktive Mitarbeit innerhalb der Institutionen die Arbeitsbedingungen, unter denen wir ärztlich und wissenschaftlich tätig sind, verbessern können. Es ist strategisch klug, dass Informationen zusammenlaufen, um die Interessen unserer Mitglieder besser durchsetzen zu können. Wenn wir in verschiedenen Gremien immer wieder um Lösungen ringen, die wir dann gemeinsam umsetzen, ist das genau der richtige demokratische Weg. Und diesen Austausch mit den vielen Personen, die sich im UKE und im Marburger Bund engagieren, empfinde ich als sehr bereichernd.

    Was empfehlen Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die auch in der akademischen Selbstverwaltung mitwirken wollen?

    Das ist gar kein Problem am UKE, dafür ist viel Raum. Wir haben ein großes und starkes Team von Engagierten aller Erfahrungsgrade, die in den Gremien der akademischen Selbstverwaltung, zum Beispiel auch dem Fakultätsrat am UKE und seinen Ausschüssen und Kommissionen, aktiv sind. Da sind jetzt schon Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, aber auch leitende Kolleginnen und Kollegen engagiert dabei.

    Tauschen Sie sich aus und vernetzen Sie sich mit den Menschen innerhalb Ihres Tätigkeitsbereichs. So können Sie glaubwürdig die Bedürfnisse und Interessen des Kollegiums vertreten. Setzen Sie sich beispielsweise für spezifische Themen ein oder engagieren Sie sich als Ärztesprecherin oder Ärztesprecher in Ihrer Klinik oder in Ihrem Bereich. Seien Sie offen – und kommen Sie gerne auf uns im MB zu.

    Vielen Dank für das Gespräch.

    Zur Person

    Dr. Alexander Schultze ist Finanzvorstand des MB Hamburg und arbeitet als Stellvertretender Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am UKE. Seit April 2020 ist er Mitglied des Akademischen Senats der UHH. Außerdem ist er Aufsichtsratsmitglied im Kuratorium und Sprecher der Gruppe des Akademischen Personals im Fakultätsrat des UKE.