"Im Juni werde ich 70 Jahre alt. Ich persönlich habe ein sehr privilegiertes Leben führen können, wie wohl die meisten auch hier im Saal. Ich kann nicht irgendeinen Grund zur Unzufriedenheit finden. Mir persönlich geht es richtig gut, wenn nur diese Welt nicht wäre“, erklärte Rudolf Henke. Nach seiner beeindruckenden Rede zuvor gegen den erstarkenden Rechtsextremismus bekräftigte Rudolf Henke nochmals, dass er ein durch und durch politisch denkender Mensch ist: „Unsere Welt macht mir große Sorge. Ich bin noch nie so beklommen gewesen. Ich frage mich, ob unsere Generation der nachfolgenden Generation überhaupt ein Erbe mit Frieden, Freiheit und Wohlstand hinterlässt. Ich habe große Bedenken.“
Rudolf Henke möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. „Ich habe meine Frau zur Alleinerziehenden gemacht.“ Viel zu oft habe ihm aus beruflichen Gründen die ausreichende Zeit für seine vier Töchter und Enkelkinder gefehlt. „Es gibt im Präsidentenamt immer irgendetwas, was einen davon abhält.“
Die Delegierten der Kammerversammlung, die hauptamtlichen Mitarbeiter der Ärztekammer Nordrhein und sonstigen Gäste erhoben sich und zollten ihm minutenlang Beifall.