Der Vorsitzende des Marburger Bunds Schleswig-Holstein, Michael Wessendorf, erklärt die Motivation der Ärztinnen und Ärzte: Wenn das Ziel der Tarifgemeinschaft deutscher Länder tatsächlich ist, dass die Universitätskliniken als attraktive und zeitgemäße Arbeitgeber wahrgenommen werden sollen, bei denen Ärztinnen und Ärzte gerne arbeiten, dann muss sie mehr in das System investieren. Während die Tdl öffentlich Verständnis für die Situation der Ärztinnen und Ärzte in den Unikliniken äußert, lässt sie am Verhandlungstisch jede Bereitschaft zu einer fairen Vereinbarung vermissen. Das können und das werden unsere Mitglieder nicht unbeantwortet lassen. An den Unikliniken werden schwerstkranke Patienten versorgt. Die Ärztinnen und Ärzte haben es mit hochkomplexen Fällen zu tun. Zur Krankenversorgung kommt noch Forschung und Lehre. Trotz dieser Dreifachbelastung und der im Vergleich zu anderen Krankenhausträgern längsten Wochenarbeitszeiten sind die Unikliniken Schlusslicht bei den Ärztegehältern.“
Forderungen des Marburger Bundes
Der Marburger Bund fordert deshalb in dieser Tarifrunde höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund des Gehaltsabstandes zu anderen Klinikträgern fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr. Der Zunahme von Schicht- und Wechselschichtarbeit will er mit Begrenzungen begegnen.
Patientenversorgung wird sichergestellt
Der Warnstreik findet ganztägig statt und betrifft das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sowie das Zentrum für Integrative Psychiatrie in Kiel und Lübeck. Der Marburger Bund hat dem UKSH und dem ZIP sogenannte „Notdienstvereinbarungen“ angeboten mit dem Ziel, die übliche Wochenendbesetzungen in den Kliniken zu gewährleisten. Somit können alle Notfälle in gewohnter Weise behandelt werden, ebenso alle bereits stationär aufgenommenen Patienten. Außerdem von allen Streikmaßnahmen ausgenommen sind alle nicht aufschiebbaren Operationen und Therapien. Auch Patienten, die von ihrem Haus- oder Facharzt mit der Bitte um sofortige Behandlung eingewiesen werden, können trotz des Warnstreiks wie üblich behandelt werden. Patienten, die keiner zeitnahen medizinischen Versorgung bedürfen, sollten ebenso wie Angehörige berücksichtigen, dass es am Montag zu Beeinträchtigungen im Krankenhausbetrieb der Unikliniken kommen kann.
Ablauf Warnstreikveranstaltung mit Kundgebung in Kiel
Versammeln der Warnstreikteilnehmer am 11. März, um 10:30 Uhr in der Arnold-Heller-Straße 6.
Um 11 Uhr Start des Demonstrationszugs zum Finanzministerium:
Feldstraße – Schwesterngang - Niemannsweg/Klaus-Groth-Platz – Schwanenweg - Düsternbrooker Weg
Ca. 11:30 Uhr: Abschlusskundgebung Reventloubrücke
Geplant: Übergabe der Marburger Bund-Forderungen an Finanzministerin Monika Heinold