• Ärztinnen und Ärzte fordern faire Bedingungen für Spitzenmedizin

    Pressemitteilung
    Warnstreik Unikliniken: Mehrere tausend Ärztinnen und Ärzte streiken in München
    11.März 2024
    Über 2.000 Ärztinnen und Ärzte der Unikliniken aus ganz Bayern machten am Montag in München lautstark ihrem Ärger Luft. In einem Protestmarsch zogen sie vom Landtag zum Marienplatz. Auf ihren Schildern waren Slogans zu lesen wie: „Nachts mach ich’s fast umsonst“, „Lidl lohnt sich, Nachtdienst nicht“ oder „Ich hab das Faxen dicke“.
    Ärztinnen und Ärzte fordern faire Bedingungen für Spitzenmedizin
    Ärztinnen und Ärzte fordern faire Bedingungen für Spitzenmedizin

    Der Marburger Bund fordert von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Die Schichtarbeit soll neu geregelt und vor dem Hintergrund der deutlich spürbaren Geldentwertung sollen die Gehälter um 12,5 Prozent linear erhöht werden.

    „Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass die jungen gut ausgebildeten, motivierten Kolleginnen und Kollegen auch noch in 30 Jahren an den Unikliniken arbeiten können.“, kritisierte Dr. Andreas Botzlar, Landesvorsitzender des MB Bayern, bei seiner Rede auf dem Marienplatz. Die Inflation muss wenigstens kompensiert werden.

    „In den Unikliniken reiht sich eine Überstunde an die andere, immer mehr Regelarbeit findet in den Abend- und Nachtstunden statt, ohne dass es dafür einen Ausgleich gibt, dieser Entwicklung können wir nicht tatenlos zusehen“, so Dr. Botzlar. Die Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken sind Spitze in ihrem Beruf, haben aber die längsten Wochenarbeitszeiten und sind Schlusslicht bei den Ärztegehältern.

    „Wir haben uns mit unserer Tätigkeit in den Dienst der Menschlichkeit gestellt, das heißt aber nicht, dass wir uns für dumm verkaufen lassen. TdL beweg‘ dich, sonst bewegen wir dich“, forderte Dr. Sonja Mathes, Ärztin aus München, in ihrer Rede mit Blick auf die Arbeitgeberseite.

    Der Marburger Bund hatte die Ärztinnen und Ärzte an den 23 Universitätskliniken zu einem ganztägigen bundesweiten Warnstreik aufgerufen. In Bayern waren vom Warnstreik alle sechs Unikliniken sowie das Deutsche Herzzentrum betroffen. Parallel zu der Aktion in München, fanden in acht weiteren Bundesländern Protestaktionen statt.

    Um die medizinische Versorgung der Patienten zu gewährleisten, hatte die Ärztegewerkschaft Notdienstvereinbarungen mit den betroffenen Universitätskliniken geschlossen. Der Notdienst orientiert sich an der Wochenendbesetzung.  

    Weitere Informationen finden Sie unter www.tdl-tarifrunde.de.

    Anbei senden wir Ihnen auch Bildmaterial zu. Fotograf: Mark Bollhorst.

    Kontakt:
    Marburger Bund Bayern
    Karin Lange
    Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 089 4520501-30 (mobile Weiterleitung)
    lange@mb-bayern.de