Mainz - Die 143. Hauptversammlung des Marburger Bundes hat sich entsetzt gezeigt von den zunehmenden Angriffen auf aktive, demokratisch engagierte Menschen. „Wir verurteilen diese gehäuft vorkommenden körperlichen und aggressiven Angriffe aufs äußerste. Wir fordern einen offenen, diversen und wertschätzenden Umgang miteinander, da wir als Ärzteschaft für die Unversehrtheit aller Menschen einstehen“, heißt es in einem Beschluss der Delegierten.
Die Hauptversammlung verurteilte zugleich die Zunahme rechtsextremer Aktivitäten, wie die Anfang dieses Jahres öffentlich gewordenen Pläne zur „Remigration“ in Deutschland lebender Menschen, aufs Schärfste. Der größte deutsche Ärzteverband betrachtet den zunehmenden Aufschwung rechtsextremer Strömungen mit großer Sorge. „Diesem Gedankengut des Ausgrenzens, des Antisemitismus, des Rassismus und der Intoleranz stellt sich der Marburger Bund entschieden entgegen“, erklärte die Hauptversammlung des Marburger Bundes. Die Delegierten wandten sich gegen jegliches autoritäre und menschenverachtende Gedankengut.
Die 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Susanne Johna, bekräftigte: „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind für ein menschliches, diskriminierungsfreies Gesundheitswesen absolut essenziell. Wir Ärztinnen und Ärzte, die wir uns für ein freies und plurales Gesundheitssystem einsetzen, verteidigen die individuelle Autonomie und die persönlichen Entscheidungsfreiheiten unserer Patienten gegenüber politischen Strömungen, die diese Grundrechte einzuschränken versuchen.“