• Erzwingungsstreik: Ärztinnen und Ärzte des Krankenhauses Tabea fordern Tarifvertrag

    Pressemitteilung
    Demonstrationszug am 16. Mai
    15.Mai 2024
    Hamburg
    Nach zwei Warnstreiks im Februar und April 2024 am Krankenhaus Tabea in Hamburg-Blankenese treten Ärztinnen und Ärzte ab dem 16. Mai in den Erzwingungsstreik. Die Mitglieder des Marburger Bundes hatten sich zuvor in einer Urabstimmung mit einem klaren Votum von rund 88 Prozent der abgegebenen Stimmen für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Sie fordern von ihrer Geschäftsführung einen ärztlichen Tarifvertrag, wie er in Hamburger Krankenhäusern schon seit langem üblich ist. Die Klinikleitung hat sich bisher dagegen gesperrt.
    Bereits am 9. April zogen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen eines Warnstreiks durch Blankenese
    Bereits am 9. April zogen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen eines Warnstreiks durch Blankenese

    „Die Ärztinnen und Ärzte am Krankenhaus Tabea erwarten, dass die Geschäftsführung ihre Forderungen nicht länger abblockt und endlich mit ihnen auf Augenhöhe über faire Arbeitsbedingungen verhandelt – zumal die allermeisten angestellten Krankenhausärztinnen und -ärzte in Hamburg tariflich eingruppiert sind“, sagt Dr. Pedram Emami, 1. Vorsitzender des MB Hamburg. „Mit dieser Eskalationsstufe zeigen die betroffenen Ärztinnen und Ärzte, wie ernst es ihnen ist.“ Der Erzwingungsstreik wird mit einem Demonstrationszug durch Blankenese am 16. Mai inklusive einer Kundgebung und einem Redebeitrag von Dr. Emami auf dem Erik-Blumenfeld-Platz am S-Bahnhof Blankenese eingeleitet.

    Der Marburger Bund Hamburg hat die Klinikleitung des Krankenhauses Tabea, das dem privaten Klinikkonzern Artemed angehört, mehrfach zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert. Diese wurden unter anderem mit Verweis auf die "christliche Tradition" abgelehnt, obwohl das Krankenhaus Tabea nachweislich nicht in kirchlicher Trägerschaft steht. Auch finden keine kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien Anwendung, wie das Krankenhaus behauptet.

    „Meiner Meinung nach haben wir es hier mit einem Unternehmen zu tun, das in den letzten Jahren systematisch kleinere, meist kirchliche Krankenhäuser übernommen hat und durch untertarifliche Bezahlung der Ärzteschaft versucht, höhere Gewinne zu erzielen“, betont Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des MB Hamburg. „Es wäre ratsam, gerade in Zeiten des Ärztemangels auf die Anliegen der eigenen Leistungsträger einzugehen, denn mit dieser Abwehrhaltung schadet sich die Klinikleitung selbst langfristig am meisten.“

    Ablauf des Aufmarsches mit Kundgebung am 16. Mai
    • 12:00 Uhr Aufstellung vor dem Krankenhaus Tabea (öffentlicher Gehweg Höhe Kösterbergstr. 32)
    • 12:15 Uhr Kurze Auftaktkundgebung am Aufstellungsort
    • 12:20 Uhr Abmarsch; Streckenverlauf: Kösterbergstraße - Rissener Landstraße - weiter auf Blankeneser Landstraße - Erik-Blumenfeld-Platz
    • 12:45 Uhr Eintreffen auf dem Erik-Blumenfeld-Platz, Beginn der Kundgebung