• Drei intensive Tage im Zeichen der Reanimation

    FAFA-Bundestreffen
    17.Juni 2024
    Hannover
    von Malte Oloffs

    Beim 3. Bundestreffen der First Aid For All-Projektgruppen wurde wieder fleißig Austausch betrieben, reanimiert, gelernt und selbstverständlich wurden auch Laien in der Reanimation ausgebildet.
    Zahlreich erschienen: Die Hannoveraner Fraktion war wieder gut vertreten. Foto: privat
    Zahlreich erschienen: Die Hannoveraner Fraktion war wieder gut vertreten. Foto: privat

    Über 100 Medizinstudierende lokaler Projektgruppen aus ganz Deutschland sind dieses Jahr vom 3.-5. Mai in Heidelberg und Mannheim zusammengekommen, um sich über ihr ehrenamtliches Engagement für die Wiederbelebung auszutauschen.

    Zu Gast waren Studierende aus Bonn, Dresden, Frankfurt, Freiburg, Halle, Hamburg, Hannover, Marburg und München.

    Bei First Aid For All (FAFA) stehen Schulbesuche im Vordergrund, bei denen die Studierenden Schülerinnen und Schüler in Wiederbelebungsmaßnahmen ausbilden, um so die Laienreanimationsquote zu erhöhen.

    Los ging es mit einem herzlichen Empfang in Mannheim. Danach wurde in die Turnhalle, welche für die nächsten zwei Nächte die Unterkunft für die Studierenden war, verlegt.

    Nicht nur hier in den freien Morgen- und Abendzeiten konnten die Studierenden einander kennenlernen und sich austauschen. Auch in einem eigenen Workshop war Raum für die Lokalgruppen, best practices oder auch Probleme an den verschiedenen Standorten, gemeinsam zu besprechen.

    Bei einer Öffentlichkeitsaktion, bei der die Reanimationsfähigkeiten von Passantinnen und Passanten aufgefrischt, oder sogar erstausgebildet wurden, konnten die Studierenden zudem erfahren, wie die anderen Lokalgruppen vorgehen.

    Hierzu wurden an verschiedenen Orten in Heidelberg Ausbildungsstationen eingerichtet, an denen mit Puppen und Übungsdefibrillatoren geübt wurde.

    Die gastgebenden Lokalgruppen Mannheim und Heidelberg organisierten am Samstag außerdem noch eine Stadtrallye, in der die wunderschöne Altstadt Heidelbergs entdeckt werden konnte.

    Mit einem gemeinsamen Abendessen und einem reichhaltigen Social-Programm konnte der Abend dann ausklingen.

    Neben den Aspekten der Projektgruppenarbeit und Vernetzung war auch die interne Fortbildung ein wichtiger Bestandteil. Die Studierenden durften diverse Workshops aus breiten Interessensbereichen auswählen.

    Dabei gab es für die angehenden Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, einen Einblick in verschiedene Fachbereiche zu bekommen. Fans der Pädiatrie konnten beim Workshop „Einblick Kinder-Intensivmedizin“ teilnehmen. Wer den Fokus auf die Arbeit in der Notfallmedizin legen wollte, konnte sich mit dem Triagieren von Patient*innen beschäftigen und in Rollenspielen auch selbst ausprobieren. Ihr bisher gesammeltes notfallmedizinisches Wissen stellten die Studierenden außerdem in einem Workshop auf die Probe, bei dem in präklinischen Fallbeispielen erste lebens- und gesundheitserhaltende Maßnahmen eingeleitet wurden. Den Blick aus der Präklinik in die klinische Versorgung in der Notaufnahme lenkte schließlich ein Workshop zur Krankenhausalarmplanung. Hier wurde auf einem Spielfeld und mit diversen Chips, die Patientinnen und Patienten, medizinisches Personal und andere Ressourcen darstellten, zum Beispiel ein Massenanfall von Verletzten (MANV) simuliert.

    Ziel war hier, durch geschickte Verwendung der Ressourcen den MANV so gut wie möglich zu bewältigen.

    Trotz des spielerischen Aufbaus ist die Krankenhausalarmplanung von reeller Relevanz. Pandemien, immer häufiger werdende Naturkatastrophen oder andere Bedrohungslagen werden die Belegschaft von Kliniken auch vor neue Herausforderungen stellen.

    Eine besondere Fortbildungsmöglichkeit bezog sich außerdem direkt auf die FAFA-Arbeit in einem Workshop zur Reanimationsausbildung mit blinden Menschen. Welche Fallstricke man dabei beachten muss und wie man die nötigen Fähigkeiten zur Reanimation trotz Seheinschränkung vermitteln kann, wurde den FAFA-Ausbildern in diesem Workshop praktisch gezeigt.

    Die Teilnehmenden konnten hier auch selbst mit speziellen Brillen und Schlafmasken die Reanimation mit eingeschränkter Sicht oder sogar komplett blind ausprobieren.

    Einen Blick auf die Palliativversorgung konnten die Teilnehmenden außerdem im „Letzte Hilfe” Workshop werfen. Hier wurde vor allem die Arbeit der gemeinnützigen Organisation „Letzte Hilfe Deutschland“ thematisiert. Diese setzt sich dafür ein, durch Seminare so viele Menschen wie möglich über eine würdevolle Sterbebegleitung aufzuklären.

    Schließlich hatten die Studierenden im Skills Lab der Fakultät in Mannheim die Möglichkeit, verschiedene Sonographie-Kurse durchzuführen, bei denen neben sonographiegestützer Gefäßpunktion oder der Möglichkeit, die Lunge zu Schallen, auch ein Einblick ins FAST-Sono (Focused Assessment with Sonography for Trauma) möglich war.

    Eine andere Herausforderung war der Airway-Workshop. Hier konnten die Teilnehmenden die Intubation und Atemwegssicherung an Atemwegsphantomen ausprobieren.

    Nach diesem umfassenden Programm durften alle mit vielen neuen Erkenntnissen und Impulsen für die Projektgruppenarbeit den Heimweg antreten.

    Besonderer Dank gilt neben den ausrichtenden Lokalgruppen auch den zahlreichen Sponsoren, darunter dem Marburger Bund Niedersachsen, die ein Treffen dieser Dimension ermöglicht haben.

    Für weitere Infos zur Projektgruppe: Wir sind auf Instagram (@firstaidforall_hannover) oder per E-Mail (firstaidforall@asta-mhh.de) zu erreichen.

     

    Falls Ihr Fragen zum Sponsoring von Studi-Projekten oder zu einem Engagement beim Marburger Bund Niedersachsen habt, meldet euch gerne! Kontakt: Anna Dierking, Ansprechpartnerin für Studierende beim Landesverband Niedersachsen, dierking@mb-niedersachsen.de