• Traumhaftes Ergebnis

    Kommentar von Dr. med. Sven Dreyer
    09.Juli 2024
    13.493 Stimmen für den Marburger Bund – so viele Ärztinnen und Ärzte haben dem Marburger Bund bei der Kammerwahl 2024 in Nordrhein Ihre Stimmen gegeben. Das sind stattliche 2.092 Stimmen mehr als bei unserem seinerzeit besten Ergebnis im Frühjahr 2019. Wir haben sechs Mandate hinzugewonnen, die Zahl der Ärztinnen in der Fraktion steigt dabei um vier. Mit nunmehr 60 Delegierten entsteht in der 121-Sitze umfassenden Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein die bisher größte Fraktion des Marburger Bund. Dank des großartigen Vertrauens der Wähler haben wir einen historischen Rekord nicht nur in der 79-jährigen Geschichte der Ärztekammer Nordrhein aufgestellt. In keiner anderen Ärztekammer in der Bundesrepublik war der Marburger Bund bisher auch nur annähernd so stark vertreten.
    In der neuen Amtsperiode wächst die neue MB-Fraktion auf nunmehr 60 Ärztinnen und Ärzte.
    In der neuen Amtsperiode wächst die neue MB-Fraktion auf nunmehr 60 Ärztinnen und Ärzte.

    Ein großartiges Ergebnis, das wenige Tage nach der Stimmenauszählung kaum zu erfassen ist und dem wir mit unserer ganzen Verantwortung für alle gut 70.000 nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte in den nächsten fünf Jahren gerecht werden wollen.

    Ausgesprochen erfolgreich haben wir auch bei den Wahlen der neuen Kreisstellenvorstände abgeschnitten. 118 Ärztinnen und Ärzte auf unseren Listen werden bis zum Jahr 2029 in 26 Kreisstellenvorständen aktiv arbeiten, fünf mehr als nach der Wahl 2019, in neun haben wir die Mehrheit der Sitze erlangt.

    Wir haben viele Gründe dankbar zu sein: Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich danken, die uns ihre Stimme gegeben haben. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die für den Marburger Bund kandidiert und auch vor Ort intensiv geworben haben. Danke für Ihren engagierten Wahlkampf! Ich danke auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Verbandes für ihre tolle Unterstützung in einer Zeit, in der es wahrlich Arbeit in Hülle und Fülle gab. Es hat sich gezeigt gemeinsam lässt sich einfach mehr bewegen.

    Mit unserem respektablen Wahlergebnis haben wir die besten Voraussetzungen für die konstituierende Kammerversammlung am 31. August geschaffen. Ich werde mich als Kandidat für das Amt des neuen Kammerpräsidenten zur Wahl stellen, um die Nachfolge unseres amtierenden Kammerpräsidenten Rudolf Henke anzutreten. Er hat das Amt des nordrheinischen Kammerpräsidenten u.a. in einer schwierigen Pandemie-Zeit vorbildlich und gewissenhaft ausgefüllt.

    Es werden nun sicherlich noch ein paar Tage vergehen, bis wir genau wissen, welche Fraktionen die weiteren Listen in der Kammerversammlung bilden, auch wir stehen noch in Verhandlungen.

    Immerhin 26 Listen teilen sich die 61 verbliebenen Mandate im Ärzteparlament. Auch das ist ein Rekord.

    Unser bisheriger Koalitionspartner Voxmed wird aller Voraussicht nach erneut an unser Seite stehen und den niedergelassenen Hausarzt und Diabetologen Dr. med. Arndt Berson als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten aufstellen.

    Für uns im Marburger Bund ist klar, dass wir - wie gewohnt - alle Fraktionen fair an der künftigen Kammerarbeit beteiligen wollen. Wir wollen die Kräfteverhältnisse ebenso fair in der Zusammensetzung des Vorstandes und bei der Besetzung der sonstigen Gremien berücksichtigen.

    Es ist uns ein besonderes Anliegen, der jüngeren Generation in den nächsten Jahren die Möglichkeit der Mitgestaltung unserer Ärztekammer zu geben. Wir wollen ebenfalls den gestiegenen Anteil der Ärztinnen in der Kammerversammlung und in den sonstigen Gremien berücksichtigt sehen. Wir haben nun 24 Ärztinnen in unserer Fraktion. Hier haben wir uns der Geschlechterparität weiter angenähert.

    Wir legen in unserer zukünftigen Kammerarbeit besonders Wert auf eine gute Qualität und Verlässlichkeit der Weiterbildung zum Facharzt. Wir wollen weiterhin dafür sorgen, dass die Altersversorgung rentabel und sicher bleibt. Wir wollen unsere ärztlichen Entscheidungen nicht den Regeln der Marktwirtschaft unterwerfen.

    Wir werden uns in der Krankenhausplanung für sinnvolle Weiterentwicklungen einsetzen und lehnen kommerziell begründete Konzentrationsprozesse ab. Wir wollen auch für die heranwachsende Generation, sei es angestellt oder niedergelassen den Wert der Freiberuflichkeit klar gegen jede kommerzielle Fehlorientierung verteidigen und Mut machen für Wege in die Selbstständigkeit. Und wir wollen, dass der Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit und genügend Zeit für den Patienten an die Stelle ständiger Überforderung treten, durch bessere Stellenbesetzung wie durch klug genutzte Chancen der Digitalisierung. Es gibt für uns alle genug zu tun. Engagieren wir uns gemeinsam.