• Refinanzierung der Tariferhöhung für Ärztinnen und Ärzte gesichert

    Pressemitteilung
    MB-Ärztesprecher in NRW und RLP fordern verhandlungsfähiges Angebot der kommunalen Arbeitgeber
    26.November 2024
    Am vorigen Freitag ist im Bundesrat die Refinanzierung ärztlicher Tarifsteigerungen im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHHVG) verankert worden. „Das gilt bereits für das Jahr 2024. Damit ist jede Ausrede der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) jetzt fehl am Platz! Dass in den fünf Verhandlungsrunden von der VKA ständig vorgebrachte Argument, die Tarifforderungen des Marburger Bundes seien nicht finanzierbar, zieht nicht mehr. Jetzt sind verantwortungsbewusste Lösungen von der VKA gefragt“, fordert Dr. med. Hans-Albert Gehle, Vorsitzender des Marburger Bundes NRW/RLP.

    Die VKA müsse in dem seit Monaten laufenden Tarifkonflikt für die bundesweit rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte endlich eine echte Verhandlungsbereitschaft zeigen und ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, das zudem auch die ärztliche Arbeit in Schicht- und Wechselschichten neu regelt.

    Die VKA bot am 15. November eine neunmonatige Nullrunde und Gehaltssteigerungen von zwei Prozent zum April 2025 und April 2026 sowie weitere 1,5 Prozent Ende 2026 an. „Dieses VKA-Angebot in der 5. Verhandlungsrunde ist nicht verhandlungsfähig“, kritisiert Dr. med. Hans-Albert Gehle. „Es ist ein brüskierender Schlag ins Gesicht der Patienten und der sie behandelnden Ärztinnen und Ärzte.“ Die am 2. Dezember beginnende Urabstimmung über unbefristete Arbeitsniederlegungen sei die logische Folge.

    Auch die Ärztesprecher des Marburger Bundes NRW/RLP in den über 80 kommunalen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz forderten gestern Abend in einer Zoom-Konferenz die kommunalen Arbeitgeberverbände beider Bundesländer auf, Druck auf den Dachverband VKA auszuüben, ein deutlich besseres Tarifangebot vorzulegen.

    „Wir wissen ohnehin, dass die meisten Krankenhäuser in ihren Wirtschaftsplänen für 2025 bereits Tarifsteigerungen von vier bis fünf Prozent eingepreist haben. Die aktuell von der VKA angebotene Tarifsteigerung liegt um die zwei Prozent und lässt zudem die notwendigen Neuregelungen zur Schicht- und Wechselschichtarbeit völlig außer Acht“, erinnert Dr. Gehle weiter.

    „Da in den Kliniken immer mehr Routine-Operationen und sonstige Routine-Behandlungen in familienunfreundliche Zeiten verlagert werden, muss über die adäquate Verbesserung der Arbeit in Rufdiensten, Schichtdiensten und Bereitschaftsdiensten gegengesteuert werden“, betont Dr. Gehle. „Solche regelhaft verschobenen Operationen in die Randzeiten schaden auch unseren Patienten. Der ärztliche Arbeitsplatz in Krankenhäusern wird zudem immer unattraktiver. In der Ära des Ärztemangels bieten sich für Ärztinnen und Ärzte schnell woanders bessere Beschäftigungsmöglichkeiten. Das gilt es zu verhindern.“