• „Das A und O bleibt, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen.“

    Kammerpräsident Dr. med. Hans-Albert Gehle warnt vor steigenden Krebserkrankungen
    31.Januar 2025
    Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar ruft die Ärztekammer Westfalen-Lippe dazu auf, Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen wahrzunehmen. „Die Zahl der Krebserkrankungen wird in den nächsten Jahren steigen“, erwartet Ärztekammerpräsident Dr. med. Hans-Albert Gehle vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl älterer Menschen in Deutschland. „Gleichzeitig machen die Behandlungsmöglichkeiten rasante Fortschritte. Mehr Menschen als bisher werden nach und auch mit ihrer Krebserkrankung weiterleben.“

    Über 500.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an Krebs. „Für die Therapie von Krebserkrankungen stehen heute vielfach bessere und wirkungsvollere Möglichkeiten zur Verfügung als noch vor wenigen Jahren“, erläutert Dr. Gehle.

    Zu den bekannten Möglichkeiten von Chemo- und Strahlentherapie seien zielgerichtete Therapien gekommen, die sich speziell gegen Krebszellen im Körper richten. Auch robotergestützte Operationsverfahren hätten den Handlungsspielraum in der Therapie erweitert. Besonders beeindruckend seien jedoch die Fortschritte in der Immuntherapie, die das körpereigene Immunsystem gegen den Krebs in Stellung bringe.

    „Das A und O bleibt, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen“, unterstreicht der Ärztekammerpräsident. Die Früherkennungsuntersuchungen, die Krankenversicherte in Anspruch nehmen können, verschafften einen wertvollen Zeitgewinn, der für die Therapie genutzt werden könne. „Viele Krebserkrankungen sind gerade in einem frühen Stadium gut behandelbar.“

    Der Kampf gegen den Krebs kann je nach Art der Erkrankung sehr lange dauern. Auch nach einer erfolgreichen Behandlung bleibt die Krankheit im Leben der Betroffenen präsent. „Es ist eine große Herausforderung, mit dem Wissen um den Krebs zu leben. Viele Patientinnen und Patienten brauchen dabei über einen langen Zeitraum Unterstützung und Begleitung. Das ist eine Aufgabe nicht nur für Ärztinnen und Ärzte, sondern für die gesamte Gesellschaft“, fordert Dr. Gehle.

    Der Kammerpräsident spricht sich zudem für einen Ausbau der Prävention aus. Gesundheitsförderliche Lebensverhältnisse und eine gesündere Lebensweise könnten Fachleuten zufolge vier von zehn Krebserkrankungen verhindern: „Man muss es nur tun – hier ist die Politik gefragt, den Rahmen zu schaffen, aber vor allem auch jeder Einzelne im Interesse der eigenen Gesundheit.“