• Koalition plant PJ-Aufwandsentschädigung

    Faires PJ
    22.April 2025
    Die Studierendenvertretung des Marburger Bund Hamburg begrüßt das Vorhaben der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD, die Vergütungsstruktur im Praktischen Jahr (PJ) zu modernisieren. Laut Koalitionsvertrag soll es eine Aufwandsentschädigung geben, die „mindestens dem BAföG-Satz entspricht“. Zudem soll eine „gerechte und einheitliche Fehlzeitenregelung“ geschaffen werden.
    Tobias Bokowski, Greta Klohk und Saman Keshtkaran fordern ein faires PJ
    Tobias Bokowski, Greta Klohk und Saman Keshtkaran fordern ein faires PJ

    Seit vielen Jahren fordern Medizinstudierende wie Tobias Bokowski, Greta Klohk und Saman Keshtkaran von der Studierendenvertretung des MB Hamburg eine faire Aufwandsentschädigung im PJ. Im Juni des vergangenen Jahres gingen sie deshalb gemeinsam mit mehreren hundert Medizinstudierenden in Hamburg auf die Straße. „Wir erwarten von der neuen Regierung, dass sie ihren Worten zeitnah Taten folgen lässt“, sagt Bokowski. „Es ist höchste Zeit, dass endlich eine verbindliche Aufwandsentschädigung für Medizinstudierende kommt.“

    „Ich selbst arbeite aktuell während meines PJ oft mehr als 40 Stunden im Krankenhaus mit“, berichtet Keshtkaran. „Gerade in Hamburg sind die Lebenshaltungskosten enorm hoch – doch es gibt hier immer noch Krankenhäuser, die ihren PJlern keine Aufwandsentschädigung bezahlen. Das kann doch nicht sein!“ Viele Medizinstudierende seien deshalb auf Unterstützung durch ihre Familien angewiesen, müssten sich durch einen Nebenjob finanzieren oder sogar Kredite aufnehmen. „Dieser Druck ist für Medizinstudierende manchmal kaum auszuhalten.“

    „Wir begrüßen auch eine Neuregelung der Fehlzeiten“, sagt Klohk. „Kranksein darf nicht bestraft werden – das muss auch für angehende Ärztinnen und Ärzte gelten.“ Darüber hinaus fordert die Studierendenvertretung eine einheitliche Lehre im PJ sowie ausreichend Zeit zum Lernen zwischen PJ-Ende und dem letzten Staatsexamen.

    „Angesichts des Ärztemangels in Deutschland, der in den kommenden Jahren dramatisch zunehmen wird, fordern wir von der Politik ein schnelles Handeln: Wir brauchen mehr Studienplätze und bessere Rahmenbedingungen für die medizinische Ausbildung“, betont Klohk. Die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Punkte wären ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung.