• Johna: Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten

    Pressemitteilung des Marburger Bundes Hessen
    03.März 2017
    Frankfurt/M.
    In der Debatte über die ambulante Notfallversorgung in Hessen ruft die Vorsitzende des Marburger Bundes Hessen, Dr. Susanne Johna, die Beteiligten zu mehr Sachlichkeit auf: „Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind inzwischen selbst in einer Notsituation. Sie tragen derzeit die größte Last an der Verdopplung der Patientenzahlen in der ambulanten Notfallversorgung innerhalb der letzten 10 Jahre. Die Patienten gehen vermehrt ins Krankenhaus, weil der eigentlich behandelnde Vertragsarzt nicht verfügbar ist, weil sie eine rasche Abklärung ihrer Beschwerden wünschen oder weil sie schlicht keine Kenntnis davon haben, wie der Bereitschaftsdienst der Vertragsärzte zu erreichen ist. Dies führt bei einer unzureichenden Personaldecke zu enormer Arbeitsverdichtung bei Ärzten und Pflegekräften. Letztlich geht dies auch zu Lasten einer adäquaten Versorgung der echten Notfallpatienten", kritisierte Johna. Eine Neustrukturierung der Notfallversorgung müsse unter Berücksichtigung der tatsächlichen Versorgungsverhältnisse und in einem Gesamtkonzept erfolgen. „Ziel muss es sein, die Notaufnahmen in den Krankenhäusern so zu entlasten, dass die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte sich mit ausreichender Zeit um Patienten kümmern können, die auch wirklich eine Behandlung durch das Krankenhaus benötigen", forderte die hessische MB-Vorsitzende, die auch Mitglied des MB-Bundesvorstands ist.

    Die Kassenärztliche Bundesvereinigung habe jüngst erst selbst auf die Probleme des kassenärztlichen Notdienstes hingewiesen, der nach wie vor vielen Patienten nicht bekannt ist. Hinzu komme, dass Patienten vor allem in unterversorgten ländlichen Regionen die Erfahrung machten, im nächst gelegenen Krankenhaus schneller Hilfe zu bekommen. „Es ist deshalb sinnvoll, den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung an Krankenhäusern anzusiedeln, da diese von Patienten schon jetzt als erste Anlaufstelle aufgesucht werden", sagte Johna. Im Sinne der Patientenversorgung müsse jetzt ein Lösungskonzept erstellt werden – „dafür ist es höchste Zeit". Niedergelassene und Krankenhausärzte müssten gemeinsam daran mitwirken. „Der Versuch einer Steuerung der Patientenströme über eine Gebührenordnung ist weder sinnvoll, noch wird die jetzt schon vorhandene unzureichende Finanzierung der Notaufnahmen berücksichtigt", betonte die Landesvorsitzende des Marburger Bundes Hessen.

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