Angeschlossen ist das Projekt an die genres e.V., die Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung. Die Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Nationen werden zudem mit dem deutschen Gesundheitswesen und der hiesigen Krankenhauskultur vertraut gemacht.
In Neubrandenburg und Greifswald hatten der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern und das Auslandsreferat des Bundesverbandes die Gelegenheit, den Marburger Bund und seine Leistungen vorzustellen, die Teilnehmer über Rechtsprobleme bei der ärztlichen Tätigkeit zu informieren und ihnen einen Überblick über das deutsche Arbeitsrecht zu geben. Dabei ging es im Besonderen um das arztspezifische Tarifrecht. Immer wieder ist festzustellen, dass Arbeitgeber den Versuch unternehmen, ausländische Ärztinnen und Ärzte außer- und unterhalb des Tarifgefüges zu beschäftigen und zu vergüten. Hier gilt es ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Anwendung der Tarifverträge des Marburger Bundes nicht im Belieben des Arbeitgebers steht, sondern auf Grundlage des Tarifvertragsgesetzes bzw. auf Grund arbeitsvertraglicher Vereinbarung erfolgt. Dabei konnte den Seminarteilnehmern gutes Rüstzeug an die Hand gegeben werden, wie sie auch bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern die Anwendbarkeit eines MB-Tarifvertrages erreichen, denn gerade in strukturschwachen Regionen sind wir auf die ausländischen Medizinerinnen und Mediziner angewiesen.
Die Teilnehmer erhielten zudem wertvolle Tipps, um sich bestmöglich und erfolgreich durch den Bürokratiedschungel zur Erlangung der Approbation zu bewegen. Dabei spielten Fragen zur Zuständigkeit für die Anerkennung von ausländischen Arztdiplomen ebenso eine zentrale Rolle wie die Voraussetzungen für die erfolgreiche Ablegung der Kenntnisprüfung und die Anforderungen an die Deutschkenntnisse. Im Anschluss an die Referate bestand Gelegenheit zur Diskussion und für Einzelfragen.
Der Marburger Bund freut sich über die gute Resonanz auf beiden Veranstaltungen, die das Interesse der ausländischen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen nach qualifizierter Beratung und Unterstützung zeigt. Der Marburger Bund kann mit seinem Angebotsspektrum hier entscheidend zu einem gelungenen ärztlichen Berufsstart in Deutschland beitragen und wird auch weiterhin gerne die wichtige Arbeit des Health and Care Office begleiten und unterstützen.