Die Informationstechnologie im Krankenhaus dürfe sich nicht vorrangig an der Optimierung administrativer Prozesse orientieren, sondern an den Erfordernissen der klinischen Tätigkeit. Die durch die Digitalisierung entstehenden Effizienz- und Zeitgewinne müssten der Verbesserung der Patientenversorgung zugutekommen und dürften nicht weiterer Arbeitsverdichtung dienen, forderten die Delegierten.
Viel zu oft würden Ärzte im Krankenhaus heute noch mit veralteter, langsamer und oft wenig ergonomischer Hard- und Software arbeiten. Die schlechte Handhabbarkeit provoziere Fehler, koste Zeit in der Patientenversorgung und demotiviere die Beschäftigten. IT-Systeme in Krankenhäusern müssten besser aufeinander abgestimmt sein und unmittelbar auch da zur Verfügung stehen, wo Ärzte arbeiten, am Krankenbett. Notwendig sei ein staatliches Sonderprogramm für die Modernisierung der Krankenhaus-IT in Höhe von 10 Mrd. Euro über die nächsten sechs Jahre.
Ärztinnen und Ärzte müssten sich auf die ständige Verfügbarkeit von Informationen als zentrale Voraussetzung für eine funktionierende Patientenversorgung verlassen können. „Die Einführung und Ausweitung digitaler Kommunikation schafft erhebliche neue Angriffspunkte und muss daher unbedingt höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Darüber hinaus sind und bleiben ärztliche Schweigepflicht und Datenschutz unabdingbare Voraussetzungen für eine tragfähige Arzt-Patienten-Beziehung und somit Grundlage für jede ärztliche Tätigkeit. Sie zu schützen und zu bewahren ist daher von zentraler Bedeutung auch unter den Bedingungen der Digitalisierung der ärztlichen Arbeitswelt", bekräftigten die Delegierten des größten deutschen Ärzteverbands.