• Einbecker Bürgerspital insolvent

    Pressemitteilung
    11.August 2017
    Hannover
    In einer Pressekonferenz hat das Einbecker Bürgerspital heute die Insolvenz bekanntgegeben. Hierzu erklärt der Erste Vorsitzende des Marburger Bundes Niedersachsen, Hans Martin Wollenberg: „Im Einbecker Bürgerspital geht ein schmerzhafter Klärungsprozess zu Ende. Besonders bitter ist das für die Mitarbeitenden, die lange im Haus tätig waren. Die Entwicklung kommt leider nicht unerwartet. Der ständige Wechsel in der Geschäftsführung hat Bände gesprochen. Wir haben Verständnis dafür, dass jeder sich eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung wünscht. Die Versorgung der Bevölkerung sehen wir dennoch nicht gefährdet.“

    In der Öffentlichkeit präsentierte sich das Klinikum als erfolgreiches Paradebeispiel, das schwarze Zahlen schreibe. Mehrfach hat der Marburger Bund darauf hingewiesen, dass diese Darstellung nicht haltbar ist.

    Die Klinik-Geschäftsführung sicherte auf Kosten der Mitarbeitenden die Liquidität des Hauses: Ohne rechtliche Grundlage behält das Einbecker Bürgerspital seit Mai 2016 inzwischen monatlich 10,8 Prozent des Monatsgehaltes seiner Ärzte ein. Das Arbeitsgericht Göttingen hat mehrfach bestätigt, dass das Einbecker Bürgerspital zur Zahlung der vollen Gehälter verpflichtet ist. Der Arbeitgeber weigert sich, diese rechtmäßigen Arbeitnehmer-Forderungen anzuerkennen.

    Hans Martin Wollenberg verdeutlicht: „Wir haben schon vor langer Zeit eine Darstellung der wirtschaftlichen Lage und ein zukunftsfähiges Konzept eingefordert. Beides wurde noch immer nicht vorgelegt. Auch zur Rückkehr in den Kommunalen Arbeitgeberverband warten wir nach wie vor auf eine Positionierung.“

    Der Marburger Bund Niedersachsen ist nicht vom Einbecker Bürgerspital über den Insolvenzantrag informiert worden, sondern hat erst durch eine Presseanfrage davon erfahren.