"Das Tarifeinheitsgesetz hat Unfrieden in Betrieben gesät. Gäbe es die Vereinbarung zwischen ver.di und uns nicht“, erklärte Gehle weiter, „wird es in jedem Krankenhaus einen Kampf um die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder geben, der die Kliniken auf Jahre lähmt. Wir bewahren nicht nur unsere Mitglieder vor diesem Kampf. “ Ohne Vereinbarung würden Arbeitsgerichte sich in jahrelangen Prozessen auf allen Ebenen mit Detailfragen der Mehrheitsfeststellungen beschäftigen müssen und zudem drohten Streiks: „Der Betriebsfrieden würde zerstört.“
Dr. Hans-Albert Gehle forderte die Arbeitgeber auf, als dritte Vertragspartei die Vereinbarung ebenfalls zu unterzeichnen, „denn nur dieser Schritt bewahrt Krankenhäuser davor, dass es künftig brennt. Es gibt für die Arbeitgeber jetzt keine Ausreden mehr. Sie haben es in der Hand, für den Betriebsfrieden zu sorgen. Wir machen nur den Aufschlag für einen guten Weg.“
Seine Zustimmung zur Vereinbarung mit ver.di gab auch der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Günther Matheis. „Wir behalten unsere Identität. Wir haben keine Veranlassung, andere Berufsgruppen in Kliniken als neue MB-Mitglieder zu gewinnen.“
Der Vorsitzende des MB-Bezirks Duisburg, Dr. med. Wolfgang Klingeler sagte: „Die Handlungsfähigkeit beider Gewerkschaften wird nicht beschränkt. Wir müssten auch keine Forderungen koordinieren. „Wir bilden keine Tarifgemeinschaft mit ver.di“, fügte der Marburger-Bund-Vorsitzende Rudolf Henke hinzu. „Wir lassen es hingegen nur nicht zu, dass Arbeitgeber Gewerkschaften gegeneinander ausspielen.“
Die Vorsitzende des Marburger-Bund-Bezirks Linker Niederrhein, Dr. med. Lydia Berendes meinte: „Ein mühsamer Weg, die Mehrheitsfeststellungen in jeder Klinik zu treffen, bliebe allen Beteiligten erspart.“
Dr. Hans Gehle bekräftigte am Ende, „wir müssen die Bundesregierung gleichwohl auffordern, das Tarifeinheitsgesetz aufzuheben.“ Jeder Bürger dürfe das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes kritisieren., denn es hat den Umgang mit unseren Grundrechten maßgeblich verändert. Jeder Bürger sei von den Auswirkungen betroffen.