„Wir haben mit Verdi vereinbart, dass es keine Verdrängung von Tarifverträgen auf Kosten des jeweils anderen geben wird. Jeder Arbeitgeber im Gesundheitswesen weiß nun, dass er sich mit beiden Gewerkschaften anlegt, wenn er einer Seite den Ausschluss der Verdrängungswirkung verweigert. Die BG Kliniken sind jetzt gefordert, den vom Bundesverfassungsgericht aufgezeigten Weg zum Umgang mit dem Tarifeinheitsgesetz mitzugehen. Ohne diese Bereitschaft ist die weitere Eskalation des Konflikts vorgezeichnet“, erklärte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes.
Die Ärztinnen und Ärzte in den BG Kliniken würden sehr genau registrieren, wie sich die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund verhalte. Das bisher vorgelegte Angebot der BG Kliniken liege deutlich unter den vergleichbaren Abschlüssen des Marburger Bundes in diesem Jahr und entspreche in keiner Weise der allgemeinen Tarifentwicklung. „Für ihre hochqualifizierte Arbeit erwarten die Ärzte ein wertschätzendes Angebot, das auch der hohen Belastung in den Unfallkliniken Rechnung trägt“, bekräftigte Henke.
Der Marburger Bund fordert in dieser Tarifrunde eine lineare Anpassung der Gehälter um 5,9 Prozent sowie die Anhebung des Nachtzuschlages für Vollarbeit und Bereitschaftsdienst in der Zeit zwischen 00:00 Uhr und 04:00 Uhr auf 40 Prozent des individuellen Stundenentgelts.