Die Landesregierung in Mainz fördert im Vinzentius-Krankenhaus in Landau die Erweiterung und Modernisierung der OP-Abteilung und Intensivstation mit 19,38 Millionen Euro. Diese Baumaßnahme umfasst die Modernisierung der OP-Abteilung mit sechs Sälen, die Erweiterung des Aufwachraums, die Erweiterung und Modernisierung der Intensivstation sowie neue Räumlichkeiten für den Arztdienst der Anästhesie.
Da bei laufendem Betrieb umgebaut werden wird, soll die Maßnahme in mehrere Bauphasen gegliedert werden. Umfassend wird vor allem der Umbau der Intensivstation sein, die mit derzeit neun Betten zu klein ist. Im Zuge der Erweiterung wird sie mit einer auf einem anderen Stockwerk vorhandenen Wachstation zusammengelegt und nachfolgend über 16 Betten verfügen.
Eigentlich ist die gesamte Investition in dem Vinzentius-Krankenhaus von der Landesregierung zu tragen. Tatsächlich muss sich das Vinzentius-Krankenhaus aber mit einem Eigenanteil von 2,2 Millionen Euro an den umfangreichen Baumaßnahmen beteiligen - trauriger Alltag in der Krankenhausfinanzierung, der in der Gesundheitspolitik jedoch keinerlei Folgen haben wird, sondern vielmehr den Regelfall darstellt.
Wie selbstverständlich Landesregierungen die unzureichende Erfüllung ihrer Investitionspflicht sehen, zeigt etwa die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Ungeachtet der seit 1972 bestehenden gesetzlichen Verpflichtung zur vollen Finanzierung der Investitionen in Klinikjen verkündet sie rühmend: „Das Land ist durch die Krankenhausplanung und -finanzierung ein verlässlicher Partner der rheinland-pfälzischen Krankenhäuser und unterstützt die Modernisierung des Vinzentius-Krankenhauses tatkräftig.“ Das Vinzentius sei mit seinem breiten Leistungsspektrum eine wichtige Säule der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Region.
Da bundesweit alle Landesregierungen seit Jahrzehnten ihre Investitionsverpflichtung nicht ausreichend erfüllen, sind Kliniken wie in Landau gezwungen, Gelder aus dem laufenden Versorgungsbetrieb Zweck zu entfremden. Auch das ist kein Einzelfall: In der Summe beziffert die rheinland-pfälzische Krankenhausgesellschaft die Investitionslücke der Landesregierung übrigens auf jährlich immerhin 180 Millionen Euro.