Die Zahl der Grippefälle sei - wie das Robert Koch-Institut bestätigt - ungewöhnlich hoch und bereite unseren Krankenhäusern Sorgen. Zumal die Grippewelle auch vor dem Klinikpersonal nicht Halt mache, sagt der KGNW-Präsident. Das Bereitstellen von Isolationsmöglichkeiten führe zu Verschiebungen. Da Grippepatienten in aller Regel isoliert würden, führe das dazu, dass etwa in einem Zwei-Bett-Zimmer nur ein Patient liegen kann. Je nach Belegung erfolge eine Verlegung des Patienten in ein anderes Krankenhaus und das wiederum führe zu Kritik am Klinikpersonal, so Brink.
„Vor dem Hintergrund von unerwarteten Ereignissen wie Influenza-Epidemien ist der vielfach geforderte Kapazitätsabbau in unserer Krankenhauslandschaft und der damit verbundene Bettenabbau das falsche Signal an unsere Bevölkerung“, warnt der KGNW-Präsident. „Zumal sich in den vergangenen zehn Jahren eine Menge bei den Strukturen bewegt hat.“
„Zwischen 2006 und 2016 reduzierte sich die Zahl der Kliniken in NRW von 437 auf 348, obwohl die Zahl der stationär behandelten Patienten gleichzeitig von 3,9 Mio. auf 4,6 Mio. im Jahr anstieg. Die Krankenhäuser tragen als Teil der Daseinsvorsorge die Verantwortung für die bestmögliche medizinische Versorgung für jeden Patienten in ganz NRW, auch bei unerwarteten und unvorhergesehenen schweren Ereignissen wie eine stetig zunehmende Grippewelle, an denen eine hohe Zahl an Patienten teils schwer erkranken. Es ist unsere Fürsorgepflicht, auch bei jahreszeitlichen Belegungsschwankungen ausreichende Kapazitäten wie auch Isolationsmöglichkeiten vorzuhalten“, konstatiert Brink.
Der aktuelle Kapazitätsengpass zeige sehr deutlich, dass eine Kapazitätsreduzierung gefährlich sei, warnt Brink und richtet seinen Appell an die nordrhein-westfälische Landesregierung, Strukturveränderungen mit Augenmaß zu verfolgen und für die Erhaltung sowie Modernisierung von Krankenhäusern durch eine auskömmliche Investitionsfinanzierung zu sorgen