Im März musste die Stadt Köln mit einer Finanzspritze von elf Mio. Euro die Zahlungsunfähigkeit der Kölner Kliniken abwenden. Die von der Stadt Köln beauftragten Wirtschaftsprüfer „Ernst & Young“ hatten dem zuvor schon umstrittenen Geschäftsführer nach einer ersten, 14-tägigen Prüfung ein vernichtendes Urteil ausgestellt haben: Intransparente Entscheidungen, massive Abweichung vom Sanierungsplan und katastrophale Misswirtschaft wurden Lovenfosse-Gehrt attestiert.
Die Stadt Köln führt nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit potenziellen Klinik-Sanierern, angesichts der beabsichtigten Übernahme von 51 Prozent der Geschäftsanteile durch die Uniklinik Köln ein sicherlich schwieriges Unterfangen.
In der Kölner Politik ist derweil der Widerstand gegen die von der parteilosen Oberbürgermeisterin Henriette Reker initiierten Pläne zur Übernahme gewachsen. Der Arbeitnehmerflügel in der CDU, die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA), lehnt die Klinik-Fusion ab. Neun der zehn CDU-Mitglieder im Kölner Stadtrat sind gegen einen Zusammenschluss, erklärte ein Vertreter der CDA.
Damit ist derzeit keine Mehrheit für eine Klinik-Fusion im Kölner Stadtrat absehbar. Sowohl die SPD als auch die Linken lehnen den Vorstoß der Kölner Oberbürgermeisterin Reker für eine Übernahme der Kliniken der Stadt Köln durch die Uniklinik Köln ab. Die Grünen zeigten sich bisher skeptisch. Nur die FDP im Kölner Stadtrat begrüßte die Pläne.