Die klinische Ausbildung im Krankenhaus ist eine wichtige Säule des Medizinstudiums. Die Universität Bielefeld wird dafür mit verschiedenen Krankenhausträgern der Region kooperieren, die gemeinsam das „Universitätsklinikum OWL“ bilden werden. Ein eigenes Universitätskrankenhaus wird die Universität nicht betreiben.
In mindestens zwei Verfahrensrunden werden die Kooperationspartner für den Klinikverbund ausgewählt. In dem jetzt anstehenden ersten Auswahlverfahren werden drei Kooperationspartner für den Aufbau des „Universitätsklinikums OWL“ gesucht, die das rechtlich geforderte Fächerspektrum für angehende Ärztinnen und Ärzte sicherstellen können und bereits möglichst breit in der klinischen Forschung aktiv sind.
In nachfolgenden Auswahlverfahren sollen zur Erweiterung des Fächer- und Forschungsspektrums sowie zur Ausbildung der Studierenden weitere Krankenhäuser und Kliniken gewonnen werden. Diese Verfahren richten sich auch an Krankenhäuser mit spezifischer Ausrichtung. Alle ausgewählten Kliniken sollen im Wintersemester 2021/22 den Start sicherstellen.
„Die Gründung einer Medizinischen Fakultät ist eine spannende, herausfordernde, aber auch hochkomplexe Aufgabe – wir kommen dabei gut voran“, erklärt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Für das Universitätsklinikum OWL benötigen wir die notwendige fachliche Breite, um medizinische Ausbildung und klinische Forschung sicherzustellen. Dafür starten wir mit der Auswahl von drei ersten Partnern. Darüber hinaus brauchen wir für die Erweiterung des Fächerspektrums sowie für die Ausbildung der Studierenden weitere Kooperationspartner, die wir in nachfolgenden Auswahlverfahren zeitnah suchen werden. Ich danke schon heute allen Krankenhäusern und Krankenhausträgern für ihr Interesse und Engagement.“
Der Aufbauprozess der Medizinischen Fakultät wird von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen maßgeblich unterstützt. Die Universität Bielefeld steht daher im regelmäßigen Austausch mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales.
„Mit dem Start des Auswahlprozesses der klinischen Partner nimmt der Hochschulmedizinstandort OWL erste Konturen an. Die von der Universität ausgewählten Kliniken werden eine zentrale Rolle für ein starkes Forschungs- und Lehrprofil spielen“, sagt Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
„Die Landesregierung will die medizinische und gerade die hausärztliche Versorgung nachhaltig stärken. Die Errichtung der Medizinischen Fakultät der Universität ist hierfür ein ganz zentraler Baustein. Deshalb freue ich mich, dass die Planungen weiter voranschreiten. Ich halte es für ein wichtiges Signal, dass künftig auch in Ostwestfalen-Lippe an einer medizinischen Fakultät neue Mediziner ausgebildet werden. Dadurch werden wir die Gesundheitsversorgung in dieser Region nachhaltig sichern“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Seit Juni 2017 plant die Universität Bielefeld den Aufbau der Medizinischen Fakultät. Ziel ist es, im Wintersemester 2021/2022 mit dem Lehrbetrieb zu beginnen und die ersten Studierenden (Erstsemester und Hochschulwechsler) aufzunehmen. Aktuell geht die Universität Bielefeld im Endausbau von bis zu 300 Studienanfängern pro Jahr aus.
Die Universität arbeitet derzeit intensiv an wichtigen Bereichen wie Studienstruktur, Forschungsprofil und Unterbringung. Details werden Bestandteil des Konzepts sein, das im September 2018 zur Begutachtung beim Wissenschaftsrat eingereicht wird.
Das Verfahren zur Auswahl der Kooperationspartner für den Klinikverbund beginnt am 14. Juni 2018. Unterlagen und Informationen zu Einzelheiten des Auswahlverfahrens werden auf der Vergabeplattform des Landes Nordrhein-Westfalen (www.evergabe.nrw.de) bereitgestellt. Sämtliche Kommunikation mit den Interessierten im Verfahren wird über die Plattform erfolgen. Nach Abschluss des Verfahrens wird die Universität Bielefeld auf der Basis einer gemeinsamen Kooperationsvereinbarung mit den Kooperations-partnern Einzelverträge schließen, in denen die konkrete Aufgabenverteilung geregelt ist.