Im rheinischen Ärzteparlament wollen wir in der nächsten Amtsperiode endlich sicherstellen, dass die Interessen der Mehrheit aller Kammermitglieder – dies sind die angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte – im künftigen Ärzteparlament repräsentativ abgebildet sind. Um dies zu erreichen, werden wir intensiv um die Stimmen unserer Wählerinnen und Wähler werben, und das mit unseren guten Argumenten. Jede einzelne Stimme wird bei dieser Kammerwahl entscheiden.
Eine Mehrheit für unsere Mehrheit
Trotz unserer bisher guten Wahlergebnisse spiegelt sich im Ärzteparlament die tatsächlich zahlenmäßige Stärke der angestellten und beamteten Kammermitglieder noch nicht im Ärzteparlament wider. In der künftigen Kammerversammlung möchten wir die zum Nachteil der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte verschobenen Mehrheitsverhältnisse verändern. Hier wird es ganz besonders bedeutsam sein, die leider zu hohe Zahl der Nichtwähler zu mobilisieren.
Während ältere Ärztinnen und Ärzte in der demokratischen Verpflichtung zu Wählen geübt sind, stellen jüngere Ärztinnen und Ärzte oft die provokante Frage: „Brauchen wir überhaupt eine Ärztekammer?“ Um es direkt zu sagen: Ja, wir brauchen unsere Ärztekammer Nordrhein und vor allem brauchen wir gerade Sie als junge und aktive Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer! Warum?
Zunächst ist die Ärzteschaft vom Gesetzgeber zur beruflichen Selbstverwaltung verpflichtet. Dieses hohe Gut ist in unserer demokratischen Gesellschaft mit einem verantwortungsvollen Grundauftrag verknüpft. Wir haben die ärztliche Versorgung der Bevölkerung auf einem hohen Qualitätsniveau sicherzustellen. Jeder Einzelne von uns trägt Verantwortung für unsere Patienten.
Als Körperschaft des öffentlichen Rechts hat unsere Ärztekammer die Aufgabe, die notwendigen Strukturen zu schaffen, um diesen gesellschaftlichen Auftrag eigenverantwortlich und kompetent wahrnehmen zu können. Das hat den Vorteil, dass sich der in ärztlichen Fragen unkundige Staat weniger in unseren Beruf einmischt.
Wer bestimmt den Kurs der Ärztekammer? Ich möchte daran erinnern, dass jeder Einzelne von uns ein wichtiger Teil der Ärztekammer ist und Mitverantwortung für die gesamte Ärztekammer trägt, letztlich sind wir alle die Ärztekammer!
Wenn Sie nicht wollen, dass andere über Ihre berufspolitischen Interessen entscheiden, sind Sie aufgerufen, sich bei der nächsten Kammerwahl zu beteiligen. Sie entscheiden die Richtung der Ärztekammer. Die gewählten 121 Delegierten in der Kammerversammlung bestimmen etwa den Kurs in unserer Weiterbildung, in der Krankenhausplanung oder im Berufsrecht, somit nimmt das Ärzteparlament maßgeblich Einfluss auf Ihren ärztlichen Alltag und Ihre Zukunft.
In zahlreichen Fachausschüssen und Gremien arbeiten hauptamtliche Mitarbeiter, aber auch viele ehrenamtlich engagierte Ärztinnen und Ärzte. Je nach dem Ausgang der Kammerwahl erfolgt letztendlich die Besetzung des Kammervorstandes und aller weiteren Gremien und Fachausschüsse. Wie im Bundestag oder den Landtagen sind hier die demokratischen Mehrheiten entscheidend für die politische Ausrichtung der Ärzteschaft.
Deshalb meine Bitte an Sie: Überlassen Sie die anstehenden berufspolitischen Entscheidungen nicht den „anderen“, sondern arbeiten Sie aktiv an Ihrer und damit an unserer gemeinsamen Zukunft mit! Vertrauen Sie dem Marburger Bund und lassen Sie sich zur aktiven Berufspolitik begeistern!
In dieser MBZ-Ausgabe finden Sie deshalb in einer Beilage den ersten Aufruf, um als Kandidatin oder Kandidat bei der nächsten Kammerwahl in der Ärztekammer Nordrhein im Juni 2019 auf den Listen des Marburger Bundes anzutreten. Es würde mich sehr freuen, wenn wir auch Sie in unserer Mitte hätten. Bitte gestalten Sie aktiv mit, als eine Kandidatin oder ein Kandidat des Marburger Bundes.