• Kundgebung zu schlechten Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst

    Pressemitteilung
    15.Oktober 2018
    Gießen
    Gemeinsame Pressemitteilung des Marburger Bundes Hessen und des Landesverbandes Hessen der Ärzte und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
    Ärzte im ÖGD fordern tarifliche Gleichbehandlung mit Klinikärzten

    Die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung und Gefahrenabwehr, einige der zentralen Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), sind gefährdet. Grund hierfür ist, dass der öffentliche Gesundheitsdienst seit Jahren mit personeller Unterbesetzung und Problemen beim Gewinnen von ärztlichem Nachwuchs kämpft. Trotz Zuspruch von allen Seiten, etwa der Gesundheitsministerkonferenz, fehlen arztspezifische tarifliche Regelungen in diesem Bereich.

    Ärztliche Bewerber wenden sich ab, wenn sie erfahren, dass die Vergütung weit unterhalb des tariflichen Gehalts in Krankenhäusern oder ähnlichen Gesundheitseinrichtungen liegt. Gehaltsunterschiede können gerade bei Fachärzten bis zu 1000 Euro brutto monatlich betragen.

    Die kommunalen Arbeitgeber verschließen sich einer tariflichen Gleichbehandlung mit den Krankenhausärzten, die der BVÖGD und der Marburger Bund, der Verband der angestellten Ärztinnen und Ärzte, seit 2006 einfordert. Die Tarifverhandlungen im nächsten Jahr müssen zeigen, ob die kommunalen Arbeitgeber endlich gegensteuern und die tarifliche Ungleichbehandlung beseitigen.

    Im Rahmen einer Kundgebung weisen die Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst auf die zunehmend schlechte Arbeitssituation hin.

     

    Die Kundgebung findet am Donnerstag, den 18.10.2018 um 12 Uhr
    am Gesundheitsamt Gießen, Riversplatz 1-9 in 35394 Gießen statt.

    Die Kundgebung wird vom hessischen Landesvorsitzenden Jürgen Krahn eröffnet, Dr. Lars Bodammer, 2. stellv. Landesvorsitzender des Marburger Bundes Hessen wird ein Grußwort sprechen und BVÖGD Bundesvorsitzende Dr. Ute Teichert eine Ansprache halten.

    Hintergrund: Die personelle Ausstattung der Gesundheitsämter sinkt ständig. Schon jetzt arbeiten nur etwa 0,5 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Gesamtzahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern ist in den letzten 18 Jahren um rund 1/3 zurückgegangen. Ein Blick auf die Altersverteilung zeigt, dass spätestens in 10 Jahren die Meisten der heute noch aktiven Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand sein werden. Nachwuchs gibt es durch den allgemeinen Ärztemangel und die gravierend schlechtere Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst kaum.