Durch den Warnstreik soll Bewegung in die Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitsgeberverbände (VKA) kommen, die am 21. Januar aufgenommen und am 16. März für gescheitert erklärt wurden.
Der Marburger Bund hatte gefordert, die Gesamtarbeitslast zu reduzieren und mehr Verlässlichkeit bei der Dienstplangestaltung zu erreichen.
Im Vordergrund steht dabei die vom Marburger Bund angestrebte Reform der Regelungen zum ärztlichen Bereitschaftsdienst. „Eine Begrenzung der Anzahl der Bereitschaftsdienste ist dringend notwendig. Ärztinnen und Ärzte haben ein Recht auf eine verlässliche Dienstplanung und auf mindestens zwei freie Wochenenden im Monat“, betont Dr. Joachim Schur. Gleichzeitig fordere der Marburger Bund eine manipulationsfreie Zeiterfassung und die Tarifsicherung der Verträge.
„Unabdingbare Voraussetzung für eine Einigung ist eine rechtsverbindliche Vereinbarung, dass der Ärztetarifvertrag in den kommunalen Kliniken dauerhaft abgesichert ist. Solange sich die VKA weigert, diese zu vereinbaren, ist die Existenz unserer Tarifverträge in Gefahr. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Tarifverträge verdrängt werden“. Der Marburger Bund habe bereits mit anderen Arbeitgebern solche Vereinbarungen auf der Grundlage einer Tarifsicherungsklausel geschlossen.
Aktive Mittagspause als Zeichen der Solidarität
Ärztinnen und Ärzte, die nicht zum Warnstreik nach Frankfurt fahren, zeigen sich solidarisch und legen am heutigen Tag eine sogenannte „aktive Mittagspause“ ein, um ihren Protest auf die Straße zu tragen. „Wir werden nicht aufhören, mit öffentlichen Aktionen auf die katastrophale Situation der Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern aufmerksam zu machen bis wir eine akzeptable Einigung mit der VKA erzielt haben“ sagt Dr. Joachim Schur.
Parallel zum Warnstreik bereitet der Marburger Bund eine Urabstimmung unter den Mitgliedern über reguläre Streiks vor.
Versorgung der Patienten ist sichergestellt
Hinsichtlich der Patienten in schleswig-holsteinischen Krankenhäusern gibt es keinen Anlass zur Sorge. Ihre medizinische Versorgung „ist zu jederzeit während der Streikmaßnahme sichergestellt“, betont Dr. Joachim Schur und verweist auf die getroffenen „Notdienstvereinbarungen“. Dabei sollen die übliche Wochenendbesetzungen in den Kliniken gewährleistet werden.
Kommunale Krankenhäuser (VKA) in Schleswig-Holstein
- AK-Segeberger Kliniken
- DRK Krankenhaus Ratzeburg
- FEK Neumünster
- Helios Kliniken Schleswig
- Imland Klinik Rendsburg und Eckernförde
- Johanniter-Krankenhaus Geesthacht
- Klinik Preetz
- Kliniken des Kreises Nordfriesland
- Regio Kliniken GmbH (Pinneberg, Wedel, Elmshorn; Sana als Gesellschafter)
- Sana Kliniken Lübeck, Fehmarn, Oldenburg, Eutin, Middelburg
- Städtisches Krankenhaus Kiel
- Westküstenklinikum Heide/ Brunsbüttel