An kommunalen Krankenhäusern und Gesundheitsämtern in Niedersachsen kann es infolge des Warnstreiks zu Einschränkungen kommen. Die medizinische Versorgung von Patienten, deren Behandlung keinen Aufschub duldet, wird allerdings gewährleistet bleiben. Nach Bedarf schließt der Marburger Bund Niedersachsen hierzu Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern. Der Notdienst orientiert sich an der Wochenendbesetzung.
„Wir haben bei den vorangegangenen Warnstreiks gezeigt, dass es uns ernst ist. Mit dieser Kundgebung senden wir den Arbeitgebern kurz vor Wiederaufnahme der Verhandlungen erneut eine direkte Botschaft. Ärztinnen und Ärzte sind nicht länger bereit, sich verheizen zu lassen! Sie gehen auch für das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten auf die Straße“, macht Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen, deutlich.
Der Marburger Bund fordert von der VKA vor allem, die Gesamtarbeitslast zu verringern durch:
- manipulationsfreie Arbeitszeiterfassung ohne Kappung der geleisteten Arbeitszeit
- zwei freie Wochenenden im Monat und verlässliche Dienstplangestaltung
- klare Höchstgrenzen und keine Vollarbeit nach Bereitschaftsdienst.
Erste Arbeitskampfmaßnahmen erzielten bereits Wirkung. Die VKA zeigte ein Entgegenkommen im Hinblick auf eine rechtssichere Anwendung der sogenannten Kollisionsnorm aus dem Tarifeinheitsgesetz. Das Bundesstreikkomitee des Marburger Bundes sieht darin eine geeignete Grundlage, die Verhandlungen am 2. und 3. Mai wieder aufzunehmen. Sven De Noni, Geschäftsführer des Marburger Bundes Niedersachsen, betont aber: „Die formale Absicherung der Anwendung unseres Tarifvertrages allein genügt nicht. Unsere Mitglieder erwarten eine spürbare Veränderung ihrer Arbeitsbedingungen. Am Ende kommt es auf das Gesamtergebnis an.“
Am 10. April hatten über 5000 Ärztinnen und Ärzte aus ganz Deutschland auf dem Frankfurter Römer bessere Arbeitsbedingungen gefordert, darunter rund 400 aus Niedersachsen.
Hannover, 26. April 2019
Pressekontakt: Sven De Noni, Geschäftsführer, Mobil: 0172 608 13 42, edith.berens@marburger-bund.de