• Erfolgreicher Warnstreik in Schleswig-Holstein

    Mehrere Hundert Krankenhaus-Ärzte legen die Arbeit nieder
    29.April 2019
    Kiel
    Rund 400 Ärztinnen und Ärzte aus den Kommunalen Krankenhäusern und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst der Kommunen folgten heute dem Streikaufruf des Marburger Bunds Schleswig-Holstein. Damit hat jeder Fünfte der insgesamt rund 2.000 betroffenen schleswig-holsteinischen Ärztinnen und Ärzte seine Arbeit nieder gelegt. „Das zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen solidarisch zusammenstehen. Was die VKA bisher anbietet, ist zu wenig. Das akzeptieren die Ärztinnen und Ärzte nicht. Zu Recht, denn ihr beruflicher Alltag ist geprägt von hohem Zeitdruck und Arbeitsüberlastung. Das muss ein Ende haben“, sagte Dr. Joachim Schur, zweiter Vorsitzender des Marburger Bund Landesverband Schleswig-Holstein.

    Hintergrund des Warnstreiks ist, dass der Marburger Bund die Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für gescheitert erklärt hatte. Inzwischen konnten in Sondierungen verbindliche Zusagen erreicht werden, die der vom Marburger Bund geforderten rechtssicheren Regelung zur Abwendung der sogenannten  Kollisionsnorm aus dem Tarifeinheitsgesetz entsprechen. Weitere Forderungen des Marburger Bunds sind unter anderem die Reform der Regelungen zum ärztlichen Bereitschaftsdienst sowie die verlässliche Planbarkeit der Dienste, klare Höchstgrenzen und zwei freie Wochenenden im Monat.

    MB-Bundesvorsitzender Rudolf Henke sagte heute bei der Kieler Auftaktkundgebung an die VKA gerichtet: „Wir sind gewillt, eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Aber die VKA muss sich bewegen. Sie muss verstehen, dass sie, wenn sie die Forderungen der Ärztinnen und Ärzte erfüllt, etwas Gutes tut. Für die kommunalen Krankenhäuser, für die Ärzte, für die Patienten, für die Stadt und das Land. Sie kann für gesündere Arbeitsbedingungen und eine sichere Patientenversorgung sorgen.“

    Die nächste Tarifverhandlungsrunde findet am Donnerstag (2. Mai) in Berlin statt.