Über das Werbeverbot hinaus fordert Rudolf Henke im Sinne des Jugendschutzes, rein ästhetisch motivierte und nicht indizierte Operationen und Behandlungen bei Minderjährigen zwingend an eine vorherige psychologische Aufklärung zu binden. „Dadurch möchten wir Eingriffe vermeiden, die aus einem gestörten Selbstbild beziehungsweise Körperbild oder aus sonstigen unrealistischen Erwartungen heraus erfolgen“, erklärte Rudolf Henke in Düsseldorf.
Die meisten seriösen Fachärztinnen und Fachärzte für ästhetische und plastische Chirurgie lehnen schon heute Operationen und Behandlungen ohne medizinische Notwendigkeit bei Jugendlichen unter 18 Jahren ab.
Mit Sorge beobachtet die Ärztekammer Nordrhein den Trend, dass Schönheitsoperationen für viele Menschen mittlerweile so alltäglich geworden sind wie der Gang zum Friseur oder ins Fitnessstudio. Nicht wenige, vor allem junge Erwachsene, betont Henke, gehen von der irrigen Vorstellung aus, dass Schönheit käuflich ist und risikolos herbeigeführt werden kann. Sie vergessen dabei, dass Schönheitsoperationen, je nach Art des Eingriffs, mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden sind, das keineswegs bagatellisiert werden sollte.
Die Ärztekammer Nordrhein hat auf ihrer Homepage aktuelle Patienteninformationen zu plastisch-chirurgischen Eingriffen („Schönheitsoperationen“) sowie eine Checkliste zur Vorbereitung eines Beratungsgesprächs zusammengestellt. www.aekno.de