Wie geht Klima-und Gesundheitsschutz im Krankenhaus? Was erwartet Dich als frisch approbierter Arzt im Krankenhaus? Und welche Strategien gibt es für Einzelne, Energie zu sparen und sich für mehr Nachhaltigkeit in der Klinik einzusetzen? Antworten auf diese Fragen erarbeiteten sich die Studierenden nach den Impulsvorträgen von Dr. Susanne Johna und Lauritz Blome, einem jungen Arzt, der sich in der Weiterbildung befindet. Moderiert wurde der Workshop vom 2. stellvertretender Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen, Dr. Lars Bodammer. Am Ende des Workshops erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam Lösungswege und teils recht konkrete Handlungsstrategien, mit denen jeder Einzelne in seinem Klinikum nachhaltigere Entscheidungen voranbringen kann.
Im Workshop „Ärztliche Berufspolitik hautnah“ warb Philipp Schiller für politisches Engagement im Marburger Bund bereits während des Studiums und diskutierte gemeinsam mit seinen Kommilitonen studienrelevante politische Probleme. Besonders im Fokus stand dabei das PJ, namentlich die mangelnde Mobilität im Praktischen Jahr sowie die deutlich zu niedrigen Aufwandsentschädigungen. Außerdem wurde über die vielerorts als willkürlich empfundenen Entscheidungspraktiken der einzelnen Landesprüfungsämter gesprochen. Damit wurden die Perspektiven, wo und wie man sich nach dem Studium weiterhin politisch engagieren kann, schnell deutlich.
„Ich glaube wir Studierende verfolgen oftmals ähnliche Interessen, trotz unterschiedlicher Ansätze in den Verbänden. Deshalb freue ich mich, dass wir heute und in Zukunft mehr kooperieren und Themen zusammen angehen wollen. Gemeinsam lässt sich noch mehr bewegen!“, meinte MB-Studentensprecher Philipp Schiller.
Die intensiven Gespräche wurden später auch am Stand des Marburger Bundes auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vertieft. Das Informationsangebot des MB für Studierende und Berufseinsteiger wurden mit viel Interesse begleitet. Vor allem das neue Pixi-Buch erfreute sich großer Beliebtheit: Es kann als Webegeschenk für das von der bvmd unterstützte, ehrenamtliche Projekt „Teddybärkrankenhaus“ an den Unikliniken vielfältig eingesetzt werden.
Das Informieren der Kollegen, Einbringen konkreter Vorschläge und sanfter Druck auf die Leitungsebene können erster Wegbereiter für ein Umdenken hin zu nachhaltigeren Maßnahmen im Krankenhaus sein. So könnte beispielsweise der Betriebsrat einen Fragekatalog zum Energieverbrauch an die Geschäftsleitung initiieren mit dem Ziel, einen allgemein verbindlichen Handlungsleitfaden für Klinikleitung und Mitarbeiter zu erarbeiten.
Hier eine kleine Auswahl an Vorschlägen für konkrete, umweltfreundliche Lösungen am Arbeitsplatz:
- automatisierte Steuerung der Heizung, um an den Wochenenden die Büros nicht zu beheizen
- Nutzung der Abwärme und Ökostrom; Installation von Bewegungsmeldern
- Die Raumlufttechnische Anlage nachts nur in notwendigen Notfall-OP Räumen betreiben (nicht im gesamten OP)
- 2 Grad höhere Temperatur im Medikamentenkühlschrank (7 statt 5 Grad) - spart 15 % Energie
- Bei der Anschaffung/Bestellung neuer Materialien an Müllvermeidung denken oder ggf. recyclebare Verpackungen verwenden (Austausch mit dem Einkauf)
- Preisvergabe für Best-Practice Beispiele an die Mitarbeiter durch den AG (Wer ist mit AG gemeint?)
- Sammeln des Altpapiers auf Station und im Büro (falls bislang noch nicht gehandhabt)
- Gemeinsam mit Hygiene und dem Einkauf klären, wo Einmalprodukte nötig sind und wo stattdessen die benützten Produkte aufbereitet werden könnten.