Rund drei Viertel der Befragten (74%) haben das Gefühl, dass die Gestaltung der Arbeitszeiten sie in ihrer Gesundheit beeinträchtigt, z.B. in Form von Schlafstörungen und häufiger Müdigkeit.
15 Prozent der angestellten Ärztinnen und Ärzte waren durch ihre Arbeit schon einmal so stark psychisch belastet, dass sie sich in ärztliche bzw. psychotherapeutische Behandlung begeben mussten, z.B. wegen eines Burnouts. Durch die hohe Arbeitsverdichtung, den Personalmangel und den ökonomischen Erwartungsdruck der Klinikbetreiber kommen immer mehr Ärztinnen und Ärzte an ihre Grenzen: Knapp die Hälfte der Befragten (49 %) sagt, sie seien häufig überlastet; jeder zehnte stimmt der Aussage zu: „Ich gehe ständig über meine Grenzen“.
Viel Zeit für die Patientenversorgung geht durch administrative Aufgaben verloren, die über ärztliche Tätigkeiten hinausgehen. Der tägliche Zeitaufwand für Datenerfassung, Dokumentation und organisatorische Tätigkeiten ist im Vergleich zu früheren Befragungen des Marburger Bundes stark angestiegen. Gaben im Jahr 2013 erst 8 Prozent der Krankenhausärzte an, mindestens vier Stunden am Tag mit Verwaltungstätigkeiten befasst zu sein, so sind es jetzt 35 Prozent. 25 Prozent sagen, sie würden täglich drei Stunden mit Verwaltungsarbeit verbringen; 26 Prozent schätzen den täglichen Zeitaufwand auf zwei Stunden und 14 Prozent der Befragten sind eine Stunde pro Tag mit administrativen Tätigkeiten befasst.
Vollzeittätige Ärztinnen und Ärzte arbeiten im Durchschnitt 56,5 Stunden pro Woche, inklusive aller Dienste und Überstunden. 26 Prozent der Befragten geben an, einen Teilzeitvertrag zu haben - damit setzt sich ein Trend fort, der bereits in zurückliegenden Mitgliederbefragungen des Marburger Bundes zu beobachten war.
- Zusammenfassung MB Monitor 2019(154.5 KB, PDF)
- Gesamtauswertung MB Monitor 2019 - Grafische Darstellung(579.3 KB, PDF)
- Gesamtauswertung MB Monitor 2019(776.4 KB, PDF)