„Wer den Ärztinnen und Ärzten dauerhaft eine Anpassung der Bereitschaftsdienstentgelte an marktübliche Entgelte verweigert, bekommt die Quittung – und die heißt Streik“, sagt Michael Wessendorf, Landesvorsitzender Marburger Bund Schleswig-Holstein. „Auch für die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg muss endlich der Grundsatz `Gleiches Geld für gleiche Leistung’ gelten. Es gibt keinen Grund dafür, dass die Bereitschaftsdienstentgelte der Ärztinnen und Ärzte in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg 12 Prozent hinter marktüblichen Entgelten liegen. Die wirtschaftlichen Engpässe der Klinik wurden nicht durch die Beschäftigten verursacht, sondern beruhen auf Fehlentscheidungen des Konzerns. Die Ärztinnen und Ärzte gewährleisten jeden Tag eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung und haben darüber hinaus in der Vergangenheit durch finanziellen Verzicht bereits einen relevanten Beitrag geleistet.“
Einmütig wurde durch die Ärztinnen und Ärzte auch der Versuch kritisiert, einen Keil zwischen die Gewerkschaft und die von ihr vertretenen Mitglieder treiben zu wollen, dadurch, dass der Arbeitgeber sein Tarifangebot ohne Einigung mit dem Marburger Bund unter Beschädigung der Sozialpartnerschaft umsetzt.
In den nächsten Tagen wird der Marburger Bund Schleswig-Holstein konkrete Arbeitskampfmaßnahmen mit der Ärzteschaft der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg besprechen. Mit Einschränkungen in der Patientenversorgung ist zu rechnen. Der Marburger Bund wird der Klinik aber den Abschluss einer Notdienstvereinbarung zur Sicherstellung der Behandlung von Akutfällen anbieten.
„Der Arbeitgeber hat es in der Hand, seine bisherige Verhandlungstaktik zu überdenken und den Tarifkonflikt mit einem verhandlungsfähiges Angebot zu entschärfen“, betont Wessendorf.