Universitäten im Norden verweigern ohne bestandenes Examen die zugesagte PJ-Stelle, Bayerische Fakultäten lehne den „verspäteten“ Antritt zum PJ im Mai ab und viele der bayerischen Examenskandidaten erwägen, ein Urlaubssemester einzulegen, um im Herbst zu die Prüfungen abzulegen und das Hammerexamen zu umgehen. Angeblich werden bundesweit 26 von 34 Fakultäten nicht zweigleisig mit versetzten PJ-Zeiten fahren.
„Der Studienort sollte durch den nun vorhandenen M2-Flickenteppich keinen Nachteil mit sich bringen, zum Beispiel bei der PJ-Mobilität. In der Corona-Krise möchten wir als Medizinstudierende helfen und unser Gesundheitssystem so gut es geht unterstützen. Das aktuelle Vorgehen führt jedoch zur Überforderung der Studierenden, die sich schon lange auf das M2-Examen vorbereitet hatten und nun zu einem chaotischen Praktischen Jahr mit anschließendem Hammerexamen antreten sollen. Nachwuchsförderung schaut anders aus!“ kommentiert Mateo Blazevic. Der Student aus Würzburg leitet den Arbeitskreis der Medizinstudierenden im MB Bayern.
Als Verband erhalten wir viele Beschwerden und verzweifelte Anrufe, beraten so gut wir können. An die verantwortliche Gesundheitsministerin Melanie Huml haben wir die Anliegen unserer studentischen Mitglieder gesammelt geschildert und sie gebeten, möglichst schnell für den Herbst Klarheit zu schaffen sowie die Option M2 doch noch zu überdenken. In diesen Zeiten ist von allen Seiten Flexibilität und schnelles Reagieren gefragt, aber eben auch das Revidieren von Entscheidungen.