• Land Hessen lässt Uniärzte im Stich

    Pressemitteilung
    Tarifverhandlungen
    17.April 2020
    Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte/Zahnärztinnen und Zahnärzte an hessischen Universitätskliniken auf keinem guten Weg

    Frankfurt. Mit absolutem Unverständnis hat der Marburger Bund Hessen die Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport zu den Tarifverhandlungen für die Ärztinnen und Ärzte an den hessischen Universitätskliniken zur Kenntnis genommen. Im Gegensatz zur Landesregierung sehen die Vertreter der Ärzteschaft die Verhandlungen auf keinem guten Weg. „Wir sind ganz im Gegenteil noch weit von einer fairen Lösung entfernt", sagt Dr. Susanne Johna,  Bundes- und Hessenvorsitzende des Marburger Bundes.

    Die Ärzteschaft hat der Landesregierung angeboten, in Zeiten der Krise auf langwierige Verhandlungen zu verzichten und den erst vor kurzem abgeschlossenen Tarifvertrag für 23 Universitätskliniken in fast allen anderen Bundesländern zu übernehmen. So wäre ein bundesweit akzeptierter Kompromiss auch in Hessen zügig möglich. Die Landesregierung lehnt dies aber weiterhin ab und setzt stattdessen auf einen Alleingang auf Kosten der hessischen Ärztinnen und Ärzte. „Die Kolleginnen und Kollegen sind wütend und maßlos enttäuscht. Sie können nicht verstehen, warum ein bundesweit gültiger Tarifabschluss in Hessen nicht übernommen wird und fühlen sich im Stich gelassen", so Johna weiter. Während Bürger den Ärztinnen und Ärzten Applaus spenden oder Gastronomen sich mit Essenslieferungen in die Kliniken bedanken, gewährt ihnen die Landesregierung nicht die gleichen Tarifregelungen wie in den übrigen Bundesländern.