Aufgrund des hohen Bedarfs an Medizinerinnen und Medizinern wurde im Kontext der Coronakrise öffentlich diskutiert, inwieweit Medizinstudierende in höheren Semestern ausgebildete Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern, Kliniken und Fieberambulanzen unterstützen können. In Rheinland-Pfalz befanden sich im Wintersemester 2019/20 mit rund 1.000 angehenden Medizinerinnen und Medizinern etwa ein Drittel der Studierenden bereits im zehnten oder einem höheren Fachsemester.
Deutschlandstipendium: Vergleichsweise hoher Förderanteil bei Medizinstudierenden
Um möglichst vielen engagierten Studieninteressierten und Studierenden das Studium der Medizin zu ermöglichen, bedarf es häufig der finanziellen Unterstützung. Im Rahmen des Deutschlandstipendiums werden besonders leistungsstarke Studierende für mindestens zwei Semester mit monatlich 300 Euro unterstützt. Insgesamt wurden 2019 etwa 1,9 Prozent der Medizinstudierenden in Rheinland-Pfalz im Rahmen des Deutschlandstipendiums finanziell gefördert. Damit lag die Förderquote einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt für alle Studierende (0,9 Prozent). Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgegebene Ziel von zwei Prozent wurde damit jedoch weder für alle Studierende noch für die Studierenden der Medizin erreicht.
Anerkennung im Ausland erworbener Medizinabschlüsse
Neben der akademischen Ausbildung und Nachwuchsförderung besteht auch die Möglichkeit, medizinische Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Im Rahmen des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes (BQFG) wird von Personen, die im Ausland einen Abschluss erworben haben und in Deutschland die Berufstätigkeit ausüben möchten, die Gleichwertigkeit des Abschlusses überprüft. Im Jahr 2018 wurden in Rheinland-Pfalz knapp 200 im Ausland erworbene Medizinabschlüsse als gleichwertig anerkannt. Zwischen 2013 und 2018 konnten durch die erteilten Approbationen rund 1.100 Medizinerinnen und Mediziner mit im Ausland erworbenem Abschlusszeugnis für die Ausübung ihres Berufs in Rheinland-Pfalz gewonnen werden.